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seventh_son

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Naja, die Fun Punk Zeiten hatten Blink ja schon vor ihrer Trennung abgelegt. Ich habe das neue Album noch nicht gehört, aber ich erwarte eher etwas in Richtung Angels and Airwaves, also experimenteller, sperriger.

Ist aber auch völlig normal. So wie die Teenies, die damals auf den Fun Punk auf Parties abgegangen sind (inkl. mir), jetzt erwachsen geworden sind, so kann man auch von den Musikern nicht erwarten, dass sie mit bald 40 (?) Jahren immer noch von Party, Schüchternheit gegenüber Mädels und Onanie singen  ,-)
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Tuess schrieb:
Und dann gibts es noch Leute, die in die Kirche gehen und ihren Glauben in Taten umsetzen.

Bei uns im Dorf gibt es einen solchen Menschen, den man seinen Glauben und Taten wirklich abnimmt. Er ist gelernter Forstwirt und Krankenpfleger, hat 6 Kinder, spielt im Posaunenchor.
Dieser Mensch ist hilfsbereit in allen Situationen.
Es gibt in unserem Dorf viele Menschen, die ihn auslachen, weil er wohl nichts von Verhütung hält, weil er wohl für alles zu haben ist, aber genau das ist seine Stärke, er ist konsequent in seinem Tun. Keine Schwachpunkte. Ihm nimmt man es ab, was er glaubt und tut.

Ich besitze solch eine Glaubensstärke nicht und gleichzeitig die Stärke es so umsetzen zu können.

Ich halte das Sozialverhalten, was Jesus im neuen Testament lehrt für überaus hilfreich. Wenn jeder Mensch sich einer solchen Nächstenliebe ergeben könnte, käme die Welt wohl einem Paradies nahe.

Und das ist es, was für mich den Glauben ausmacht. Keine Rituale, Dogmen, Sekremente, was weiß ich.

Den Glauben am Nächsten auszuüben.  

Dabei muss es für mich keinen Schöpfer, keinen Gott als personifiziertes Wesen, keinen Teufel, keine Engel. Einfach Nächstenliebe ggü Tier, Mensch und Pflanzen.

Vielleicht eine etwas eigene Interpretation, aber für mich macht das irgendwie Sinn.


Nicht nur für dich  

Guter Text, wie ich finde.

Meine Meinung: Es ist für die meisten Menschen auch gar nicht möglich, das Vorbild, was Jesus gegeben hat, zu erfüllen. Daran hindert uns unsere (gottgegebene) Unzulänglichkeit, von der wir uns im Alltag nicht freimachen können. Ziel sollte es sein, dem Vorbild soweit folgen zu können, wie es jedem einzelnen möglich ist. Man muss es dabei aber keinesfalls vollständig erfüllen.

Bestes Beispiel: Wer hält schon die zweite Wange hin? Da macht Wut, Rachegedanken und verletzter Stolz meist einen Strich durch die Rechnung.
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Hallo,

ich hänge mich mal an diesen Thread:

Ich bin auf der suche nach einem Buch, dass in die Klimawandelproblematik einführt, also die Faktenlage erläutert anhand von Text, Karten, Abbildungen. Da springt einem natürlich sofort das Buch zum Film "Eine unbequeme Wahrheit" von Al Gore ins Auge, allerdings befürchte ich, dass es für den Leser dem ich es schenken möchte, zu plakativ, zu amerikanisch und zu wenig hintergründig ist.

Eine Alternative wäre vielleicht das zweite Buch von Gore, "Wir haben die Wahl...", da geht es aber wohl eher um Wege aus der Klimakrise anstatt um eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen.

Ansonsten habe ich noch "Weltatlas des Klimawandels - Karten und Fakten zur globalen Erwärmung " gefunden, hier dürfte es sich aber hauptsächlich um Tabellen und Karten halten und die Prosa zu kurz kommen.

Den "Mittelweg" habe ich leider noch nicht entdeckt.

Vielleicht könnt ihr ja etwas empfehlen?
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westerwald-adler schrieb:
ja, zusammen mit denen die den nächsten Karriereschritt gemacht haben    


Und wenn sie mal spielen dürfen, kriegen sie ordentlich auf den Sack  
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sacki schrieb:

Ich will jedenfalls nicht von einem Christ, Moslem, Juden, Buddhisten oder sonstwas in öffentlichen Dingen vertreten werden. Ob die Personen in ihrem Privatleben tiefstgläubig ist, wäre mir egal, solange nur die Ansichten auf einem rationalem Boden gefunden werden. "Gott" zähle ich dazu nicht.


Das funktioniert doch nicht. Glaube wirkt sich immer auch auf die eigene Handlungsweise aus, genauso wie eine bestimmte Weltanschauung. Das kann man nicht einfach ausschalten und nur rein rational agieren. Wie soll das auch aussehen? Rational könnte man sagen, der Staat muss sparen und sollte deshalb sämtliche Ausgaben auf das nötigste herunterschrauben, auch für Soziales. Aber dagegen sprechen eben Dinge wie soziales Gewissen, Menschlichkeit, Mitgefühl, die nicht rational sind, sondern sich durch Erziehung, Bildung, Lebenserfahrung oder eben auch Glaube ergeben.

Im Übrigen vermischt du mir hier zu sehr Religion mit Institution. Nur weil ein Politiker christliche Leitmotive hat, heißt das nicht, dass er Staat und Kirche vermengt. Ich glaube nicht, dass es uns in einer rein rational geführten Gesellschaft besser gehen würde. Und sowas wird es auch aus den genannten Gründen nie geben. Selbst wenn es irgendwann keine Religionen mehr geben sollte, wird es immer bestimmte Leitbilder/Anschauungen geben, dann eben aus anderen Quellen gespeist.
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municadler schrieb:

Der letzte und nicht zu unterschätzende Vorteil, den wir sogar noch aus der aktuellen Krise ziehen ist der unterirdisch niedrige Zins, den wir nur deshalb haben, weil die ganze Welt sich auf die vermeintlich sicheren deutschen Anleihen stürzt.
das spart Kreditnehmerm - egal ob Unternehmen oder Privatleuten Milliarden... jeder Häuslebauer, jeder Unternehmer profitiert davon unmittelbar.

Dies kommt zu den Vorteilen eines vermeintlich schwachen Euros ( zu einer imaginären D- Mark) für die Exportwirtschaft noch hinzu...  Frag mnal in der Schweiz nach was die von ihrem starken schweizer Franken halten...

Also wenn schon bitte Vor- und Nachteile nennen...


Eben. Der Wunsch nach einer "starken Währung" ist oft einfach nur dahergeblubbert, ohne nachzudenken. Die Wirtschaft profitiert viel mehr von einer moderaten Währung, wie es der Euro ist.

Ein sofortiger Austritt aus dem Euro würde uns eine Aufwertung bescheren, die für Heulen und Zähneklappern sorgen wird.

Im Übrigen war schon bei Einführung des Euro klar, dass Deutschland als Wirtschafts- und Industrieland am meisten davon profitieren würde, weshalb z.B. die Franzosen als Ausgleich auf hohe Agrarsubventionen bestanden. Der Euro wurde Deutschland also keineswegs aufgezwungen.

Richtig ist, dass die wirtschaftlichen Unterschiede innerhalb des Euro-Raums einfach ignoriert wurden nach dem Motto, wird schon irgendwie funktionieren. Insbesondere wurden auch keine wirklich scharfen Instrumente zur Sanktionierung geschaffen, so dass selbst Deutschland bei Bedarf die Maastrichtkriterien links liegen ließ. Da braucht man dann auch keinem Südstaat vorzuwerfen, dass er nicht gewissenhaft wirtschaftet. Das tun wir nämlich bisher auch nicht, wir verlassen uns einfach auf unsere Wirtschaftskraft als größten Faustpfand gegenüber Kreditgebern.
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Afrigaaner schrieb:

Man hätte schon viel frueher reagieren müssen. Zur Zeit sagt sich jeder angeschlagene Staat - was soll's uns wird ja eh geholfen (Deutschland).


Sorry, das ist Blödsinn. Auch den anderen Staaten ist klar, dass man neben Griechenland vielleicht noch Portugal schultern kann, dann ist Schluß. Spanien oder Italien wären sehr dumm, wenn sie auf europäische/deutsche Hilfe hoffen würden. Dass das nicht funktioniert, können sie sich selbst ausrechnen.
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Riedadler schrieb:
Wie schlägt Caio sich denn so beim 7 gegen 7?


Caio spielt in der Zeit 5 gegen Willi  
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municadler schrieb:

Man rettet Griechenland im Grunde nicht weil es Griechenland ist, sondern wegen Italien und Spanien deren rettung bei einem einsetzenden Donino Effekt nicht mehr möglich wäre. Wenn man aber Domino Effekte negiert, ist das Argument nicht stichhaltig ...


Das große Problem ist eben, dass keiner so richtig weiß wie sich die Sache entwickelt, wie lange Griechenland braucht um in die Spur zu kommen, ob die mit Rettungspaketen gewonnene Zeit ausreicht...

An der Uneinigkeit der sog. Experten sieht man ja schon, dass niemand wirklich weiß was das Beste ist. Man hat sich jetzt wohl, wie wir hier herausgearbeitet haben, für die Variante Zeitgewinn auf Kosten von Rettungspaketen festgelegt. Es ist aber überhaupt nicht absehbar, ob das die richtige oder eine grundfalsche Entscheidung war.

Man versucht, die Märkte im Zaum zu halten. Aber grade seit der Finanzkrise sind diese doch so volatil und unberechenbar, dass jede negative Nachricht einen (mehr oder weniger großen) Crash auslösen kann. Es könnte durchaus sein, dass trotz Beteuerungen und Rettungspaketen in großem Stil angefangen wird, gegen die anderen Pleite-Kandidaten zu spekulieren, so dass die Renditen für ihre Staatsanleihen steigen und sie sich nicht mehr refinanzieren können. Und schaut man aktuell an die Börsen, könnte sowas ohne Vorwarnung jeden Moment passieren.

Andere Unsicherheitsfaktoren wie die Stimmung des Volkes in Griechenland, oder ein Regierungswechsel nach Neuwahlen hat crasher ja schon angesprochen.

Und selbst bei einer rechtzeitigen, erfolgreichen Sanierung Griechenlands sind die Probleme der anderen Staaten ja nicht automatisch gelöst. Und wie wahrscheinlich ist es, dass alle Staaten mit ihren Sparanstrengungen durchkommen und sich sanieren?

Genausogut könnte es aber auch funktionieren, die Kosten für die Refinanzierung der anderen PIIGS bleiben finanzierbar, Griechenland kommt mit einem moderaten Schuldenschnitt und Reformen wieder auf niedrigem Niveau auf die Beine, die Märkte halten still.

Wie auch immer, wenn man sich jetzt für den eingeschlagenen Weg entschieden hat, sollte man auch daran festhalten. Das Rumgeeire seit Beginn der Krise und besonders in den letzten Wochen ist sicher alles andere als hilfreich in diesem nervösen Umfeld. Eine klare Linie würde zumindest etwas beruhigen, ob sie dann die richtige Entscheidung war wird sich erst noch herausstellen.

Eindeutig ist aber doch, dass es so nicht weitergehen kann und praktisch alle Staaten ihre Finanzen neu ordnen müssen. Ob das aber auch gesamtheitlich eintritt, darf bezweifelt werden, die nächsten Wahlen kommen bestimmt...

Von daher kann ich auch verstehen, wenn sich manch einer den Crash herbeiwünscht, um endlich Tabularasa machen zu können.
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FredSchaub schrieb:
propain schrieb:
FredSchaub schrieb:
seventh_son schrieb:

Aber das ganze System ist gewachsen, gehört nunmal zu unserem kulturellen Erbe, und bei solchen Dingen tut sich Politik und Gesellschaft immer schwer - die Tendenz ist aber ziemlich klar zu erkennen.  


klar, vor allem wenn Parteien sogar das "christlich" im Parteinamen führen

Der Satz passt zur Merkel:
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.


ach der Helmuth war schon eine Lichtgestalt


Pfui, schäm dich. Diesen Status hat bisher nur ein Mensch erreicht - Franz Beckenbauer! Joa, sicherlich...
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propain schrieb:

Soziale Kontrolle des Tuns? So wie in den Dörfen wo die Kinderschänder ihrem Treiben nachgehen ohne das eingeschritten wird und das obwohl der ganze Ort Bescheid weiss. Diese Orte sind an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten, rennen Sonntags in die Kirche, schauen Leute schräg an die das nicht machen, aber schauen ansonsten dem Treiben von Kinderschändern zu, weil sie sich ja nicht im familiäre Dinge einmischen wollen. Mich kotzen solche Orte an.


Nunja, ob jetzt in der Anonymität eines Hartz4-Plattenbaus in Mahrzahn häusliche Gewalt oder Kinderschänder mehr Zivilcourage zu beobachten ist, wage ich zu beweifeln.

Ich wohne mein Leben lang auf dem Land und habe eigentlich immer gegenseitige Unterstützung, auch über gesellschaftliche Schichten hinweg, aber auch Einmischung bei Dingen die in die falsche Richtung laufen erlebt. Dies mag aber in anderen Gegenden (Bayern, Ba-Wü) anders sein, insbesondere wenn eine Institution wie die katholische Kirche noch den Takt vorgiebt. Da kommt vermutlich schnell eine "kann nicht sein, was nicht sein darf"-Einstellung zum Tragen...
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Die "Verstrickungen" (u.a. staatliche Finanzierung) von Kirche und Staat sind historisch bedingt und lassen sich nicht von heute auf morgen beenden, insbesondere in konservativen Gegenden wo man das auch gar nicht will.

Dennoch denke ich, dass bei steigender Zahl von Kirchenaustritten, immer weniger Kirchgänger und allgemein steigendem Desinteresse der Bevölkerung es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich auch hier was tut. Spätere Generationen werden angesichts von Problemen wie sinkender Bevölkerungszahl, steigenden Pflegekosten, Altersarmut etc. jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Und wenn größere Gesellschaftsschichten die Vermischung von Staat und Kirche in Frage stellen werden, werden auch Politiker auf den Zug aufspringen.

Aber das ganze System ist gewachsen, gehört nunmal zu unserem kulturellen Erbe, und bei solchen Dingen tut sich Politik und Gesellschaft immer schwer - die Tendenz ist aber ziemlich klar zu erkennen.
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sgevolker schrieb:
gizzi schrieb:
vonNachtmahr1982 schrieb:
Der_Mitleser schrieb:
WK: "Caio kann alles, er ist beidfüßig, er ist kopfballstark, er ist nicht langsam. Wenn wir fünf gegen fünf spielen, ist er überragend. Aber wir spielen nun mal elf gegen elf und da reicht es nicht. Und das schon beim vierten Trainer. Es könnte also am Spieler liegen."

O-ha, der spricht Armin Veh ganz gelassen etwas aus, was hier sicherlich mancheiner anders sieht; aber so richtig widersprechen mag ICH ihm nicht.



Was? Es liegt an Caio? Quatsch. Die Trainer sind eindeutig schuld.      


Er muss nur mal 5 Spiele hintereinander machen    


Quatsch, der braucht nur mal 5 Trainer hintereinander, der vierte ist schon da, bald ist alle gut.


Friedhelm ist schon vom Markt  
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HeinzGründel schrieb:
reggaetyp schrieb:
crasher1985 schrieb:
Kann mir als Leihe mal jemand verständlich erklären was so schlimm an einer Insolvenz wäre?

Sicher unser Geld wäre weg .. aber immernoch besser als weiter zu zahlen. Für mich ist das ein Fass ohne Boden. Ist unsere "Union" wirklich so anfällig das ein einziger Staat das komplette System zum stürzen bringen kann?

Würde der Euro tatsächlich so einbrechen wie von vielen vorhergesagt?


Mein laienhafter Tipp ist, dass die Spekulanten dann versuchen, die nächsten Staaten abzuschießen: Irland, Italien, Portugal, Spanien.







Kann sein. Das passiert aber auch wenn weiter gezahlt wird.


Ich denke hier geht es eher um politische Entscheidungen, als um wirtschaftliche. Es soll den Märkten und der Bevölkerung gezeigt werden, dass man einzelne Euro-Staaten bis zum letzten unterstützt, um den Spekulaten nicht noch mehr Futter zu geben. Irgendwann wird dann wohl festgestellt werden, dass Griechenland seine Sparziele nicht erreichen kann und man schwenkt ein in Richtung moderater Schuldenschnitt, natürlich wird die ganze Entwicklung noch eine zeitlang brauchen.

Es wird vermutlich versucht, "Zeit zu schinden", um den anderen Pleitekandidaten mehr Zeit für ihre Reformbemühungen zu geben, und ebenso den Banken, damit sie sich auf die nötigen Abschreibungen vorbereiten können. Ein plötzlicher großer Knall soll vermieden werden, alles soll in ruhigen Bahnen Richtung Schuldenschnitt laufen (dass der unausweichlich ist, sagen mittlerweile die meisten Experten inkl. Merkels Berater).

Ob dass der bessere Weg ist gegenüber einem "Ende mit Schrecken" weiß ich auch nicht. Und ob das ganze besser innerhalb oder außerhalb des Euros abgewickelt werden soll, keine Ahnung.

Für mich steht aber fest, dass sich Griechenland grade kaputt spart. Mit so einer maroden Wirtschaft (außer Oliven und Tourismus ist nicht viel...) kann man nicht darauf hoffen, dass das Land unter einem Sparpaket wie Phoenix aus der Asche (/Rezession) empor steigt. Die Sanierung Griechenlands wird Jahre brauchen.

Die Insolvenz selbst ist sicher nicht das große Problem für den Euroraum, bei einem Land was 2% der Gesamtwirtschaftsleistung ausmacht. Aber wie gesagt, es geht hier nur um politische Signale, das Abfedern der Auswirkungen auf die Gläubigerbanken und die Angst vor dem Finanzmarkt.
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Turbo Mo!
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Wie ist Griechenland eigentlich früher über die Runden gekommen? Außer Tourismus und Oliven war doch auch vor der EU/dem Euro nicht viel, Korruption und Steuerhinterzieung (resp. fehlendes Eintreiben von Steuern) dürfte es damals auch schon gegeben haben. Kann man alle wirtschaftlichen Probleme über Abwertung lösen?

Die entscheidende Frage, ob man jetzt bis zum St. Nimmerleinstag hilft, einen Schuldenschnitt macht oder gar Griechenland aus dem Euro wirft, ist doch: Kann Griechenland aus eigener Kraft mit seiner Wirtschaft und seinem Staatswesen wieder auf die Beine kommen und sich sanieren? Und in welchem Szenario bestehen dafür die höchsten Chancen?
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Als Rundum-Komplett-Einstiegspaket für das Software Engineering (also die Prozesse und Abläufe, von der ersten Planung eines Softwareprojekts über die Entwicklung und Validierung der Software bis hin zur Überarbeitungsmanagement bestehender Software = ingenieursmäßige Softwareentwicklung) kann ich dieses Buch empfehlen:

Ian Sommerville - Software Engineering

Ein dicker Wälzer, der die meisten Aspekte der ingenieursmäßigen SW-Entwicklung behandelt. Zwar nur oberflächlich, aber es ist eben eine gute Übersicht. Danach kann man sich ja noch in das entsprechende Fachgebiet (Programmierung, Projektmanagement, Validierung, UML, etc.) vertiefen.

Hat mir jedenfalls bei meiner Diplomarbeit gute Dienste geleistet.
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smoKe89 schrieb:

Nach Finnland hat Deutschland jedoch die geringste Verflechtungsintensität mit anderen EU-Staaten. Wir haben innerhalb der EU also fast den geringsten Außenhandelsanteil mit der Eurozone. Demnach profitiert Deutschland nur sehr unterdurchschnittlich davon.

Wir brauchen keinen Euro, um erfolgreich zu exportieren oder andere Dinge zu tun. Der ganze Blödsinn um die Rettung der Währungsunion ist nichts weiter als ein verstecktes Subventionsprogramm (hauptsächlich) auf Kosten deutscher Steuerzahler, um Südstaaten kurzfristige Konsumfreuden zu bereiten, sie aber strukturell immer weiter zu schwächen. Keine EU-Nation braucht das.


Ich denke, das Problem ist nicht, dass wir, hätten wir die DM noch, nicht ähnlich erfolgreich wirtschaften können. Viel mehr haben Politik und Wirtschaft Angst vor den Vewerfungen, die JETZT ein Ende des Euro aufwerfen würde. Eine massive Aufwertung der dann neuen deutschen Währung gegenüber allen anderen EU-Ländern wäre sehr wahrscheinlich. Das ist dann ein Schlag für die Wirtschaft, der quasi über Nacht kommt. Jeder der in Euro investiert war, will dann in Neu-D-Mark investieren. Investoren zögen Geld aus den Schuldenstaaten ab, Griechenland, Irland, Portugal würden wohl sehr sicher zusammenbrechen, da sie ihre Schulden umgerechnet in ihre eigenen Währungen nicht mehr zahlen können.

Auch wenn man bei hunderten Expertenmeinungen zu diesem ganzen Komplex den Eindruck hat, dass niemand genau weiß was passieren könnte, denke ich, dass unsere Politiker einige unbequeme Wahrheiten mehr wissen als sie nach außen kommunizieren.

Deshalb wird es am Ende auch darauf hinauslaufen, dass der Euro unter allen Umständen stabil gehalten wird, was aber nicht heißen muss das Staaten wie Griechenland gerettet werden können. Wenn Insolvenz, dann wird man sich aber bemühen diese mit einem Schuldenschnitt geordnet ablaufen zu lassen.
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Afrigaaner schrieb:

Da bist du ja nicht alleine. Daher wurde ja der Thread auch eröffnet. Ohne jetzt der Fachmann zu sein, hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass wird ne Katastrophe, ein Fass ohne Boden.
 


Hm. Man hat sich einfach zu blauäugig verhalten. Man handelte hektisch, um "die Märkte zu beruhigen", aber ohne Instrumente zu schaffen, ohne eine klare Strategie festzulegen. Dies hättet Zeit gebraucht, man hätte in Athen Bücher wälzen müssen, es hätten europäische Beamte längere Zeit vor Ort sein müssen, um die Wahrheit hinter den Zahlen zu erfahren.

Stattdessen mußte alles schnell gehen, man hat Garantien gegeben in der Hoffnung, dass die Griechen jetzt einfach sparen und gleichzeitig deren Wirtschaft anspringt. Da hätte schon viel positives zusammenkommen müssen, um einen solchen Effekt zu erzielen...

Wie auch immer, die eigentlichen Fehler wurden ja weit vor Merkel und co. gemacht, als man eine gemeinsame Währung für völlig unterschiedliche Volkswirtschaften einführte, die ihre Unterschiede eben bisher über den Wechselkurs ausgeglichen haben. Um einen europäischen Standard zu halten, konnten diese Länder nur Schulden machen. Zudem gibt es eben auch Mentalitätsunterschiede, siehe Steuermoral in Griechenland (wenn die neue Immobiliensteuer über die Stromrechnung (!) eingezogen werden muss, sagt das schon viel über die Handlungsfähigkeit des Staates).

Jetzt muss man sehen, dass die Insolvenz so geordnet wie möglich abläuft. Die Schuldner müssen auf Geld verzichten, die EU wird Griechenland neue "Starthilfe" geben müssen. Vermutlich wäre es auch gut, die Drachme wieder einzuführen und abzuwerten.

Die deutschen Banken dürften da recht glimpflich rauskommen, die französischen werden wohl Staatshilfe benötigen.

Ich würde aber erwarten, dass bei einem Schuldenschnitt davon auch die Bürgschaften Deutschlands betroffen sind und ein Teil dieser Bürgschaften nicht fällig wird, wenn man es gleichmäßig verteilt. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass die EU aus Angst vor den Finanzmärkten auf jedenfall die Bürgschaften auszahlt, und nur die restlichen griechischen Schulden beschnitten werden.

Was mir immer noch niemand erklären konnte, ist der befürchtete Dominoeffekt auf Portugal, Irland, Italien und co. Diese Länder haben so oder so hohe Schulden und Probleme, diese zu bedienen, was ändert da jetzt eine Pleite Griechenlands dran? Zumindest bei Portugal und Irland dürfte es doch nur eine Frage der Zeit sein, soviel sparen und trotzdem die Wirtschaft nicht abzuwürgen, das funktioniert einfach nicht.

Im Übrigen kann ich die Phobie vor Staatspleiten generell nicht verstehen. Wie oft war Deutschland in den letzten 400 Jahren faktisch pleite, nach den ganzen Kriegen und Krisen?

Vor ein paar Jahren hat Argentinien pleite gemacht, trotzdem verhungert dort jetzt niemand. Im Gegenteil, es war die Chance für einen Neuanfang.

Unser Geldsystem tendiert eben dazu, irgendwann gegen die Wand zu fahren, Schulden werden mit neuen Schulden bezahlt.
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Können wir uns darauf einigen, dass der Funggel an allem Schuld war? Das müßte doch möglich sein.