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SGE-URNA

19582

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@micl: Zitieren kann man den Beitrag ja nicht mehr, aber du schriebst, dass dir sofort klar war, "dass da noch was kommt, weil das Merkel zuviel Prozentpunkte kosten würde". Übersetzt heisst das, man hat wider besseren Wissens nun den pakstistanischen Flüchtling laufen lassen, nicht etwa weil er unschuldig ist, sondern aus politischen Motiven (kein Flüchtling als Täter).

Ausgefuchst, wie die Verschwörer also sind, haben sie den Pakistaner durch eine tunesischen Asylanten ersetzt. Darauf muss man erstmal kommen. Merkel ist gerettet.

Merkst du eigentlich, wie du dich von einer Peinlichkeit in die nächste manövrierst?
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Bremen und Darmstadt... schiess dem Tor, bitteschön
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Tafelberg schrieb:

Schrecklich dieses voreilige Gequatsche

An dem "voreiligen Gequatsche" tragen die Medien bzw. die Berichterstattung eine nicht unerhebliche Teilschuld. Alles geht sofort, ohne Überprüfung, auch über die sozialen Medien, an die Öffentlichkeit.
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Spielmacher71 schrieb:  


Tafelberg schrieb:
Schrecklich dieses voreilige Gequatsche


An dem "voreiligen Gequatsche" tragen die Medien bzw. die Berichterstattung eine nicht unerhebliche Teilschuld. Alles geht sofort, ohne Überprüfung, auch über die sozialen Medien, an die Öffentlichkeit.

Weisst du, eigentlich ist es egal, was die Medien machen... es ist irgendwie immer falsch. Berichten sie, ist es voreilig... wenn sie die Schnauze halten, heisst es, seht ihr, die wollen uns das verheimlichen und sind politisch gelenkt.

Wenn man faktenneutral ohnehin immer draufhauen kann, lebt sichs halt am einfachsten. Wars ein Flüchtling, kommt "siehste, wir hams ja gesagt"... "Danke Merkel... Terrormerkel". Wars vielleicht doch jemand anders, kommen die micls und stricken Verschwörungstheorien über "Wird jetzt aus politischen Gründen geleugnet..." So hat man immer schön ein Narrativ parat, um sich nicht durch die Realität in seinem vorgefassten Weltbild stören lassen zu müssen.

Objektivität und Differenziertheit interessiert heutzutage keinen mehr. Man kann sich ja über alle Massen durch lustige Bildchen in sozialen Netzwerken und kommentierendes Gegeifer gegenseitig in seinem hässlichen Weltbild und seiner Ablehnung gegen das abstrakte System bestärken.  
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ok, danke.

Zu den Steuersenkungsplänen des Herrn Trump.
Im Wahlkampf hat er angekündigt, die Unternehmenssteuern  von ca. 35 auf 15 % zu senken.
Die Einkommenssteuer soll von 7 auf 3 Stufen reduziert werden, 15, 25, 33%
Trumps Wahlkampfteam hat die Kosten der Steuersenkungen  in den ersten 10 Jahren zwischen 3000 bis 4000 Milliarden Dollar geschätzt. Andere Analysten gehen von 10000 Milliarden aus. Um das zu finanzieren, muss Trump eine Menge neuer Schulden machen und/oder massiv sparen. Zusätzlich will er noch ein massives Investitionsprogramm in Billionenhöhe starten,
Mit der Senkung der Unternehmenssteuer will er erreichen, dass Unternehmen mehr Arbeitsplätze in den USA halten und neue schaffen, die sonst in anderen Ländern entstehen, dort wo die Steuern für die Unternehmen günstiger sind. Tatsächlich ist die Maximalbelastung (nominal) der Unternehmen in den USA vergeichsweise recht hoch. Lt. Zahlen des deutschen Finanzministeriums liegen sie in Prozent: USA 39,62; Frankreich 38; Deutschland 29,83; UK 20; Irland 12,5
Fakt ist allerdings auch, dass die großen Internationalen US-Gesellschaften diese Steuersätze nie bezahlen müssen. Beispiel, die Apple-Geschichte mit den Steuersparmodellen. Der Parteifreund von Trump und Ex-Kandidat McCain hat damals gesagt: "Apple bezeichnet sich als größten amerikanischen Zahler von Körperschaftsteuer, aber gemessen an der reinen Größe ist es auch einer von Amerikas größten Steuervermeidern." Der Großteil von "Apples kreativer Energie" solle besser in innovative Produkte und Dienstleistungen fließen und nicht in seine Steuerabteilung".

Also, ich kann mir nicht vorstellen, wie Trump das alles finanzieren will. Die USA ist heute schon massivst verschuldet.
Das Handelsblatt schreibt dazu: "Deutsche Wirtschaftsprofessoren erwarten einer Umfrage zufolge, dass Trump die Wirtschaft mit Investitionen anschieben wird. Anders als Trump es plant, raten sie, Ausgabenprogramme durch Steuererhöhungen zu finanzieren."
Wahrscheinlich wird es von allem ein bisschen geben, falls Trump in der Realität der Politik und der Regierungsverantwortung ankommt,.Zweifel sind allerdings auch hier erlaubt.
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hawischer schrieb:

3000 bis 4000 Milliarden Dollar geschätzt. Andere Analysten gehen von 10000 Milliarden aus.

Ist es moeglich, dass du hier Groessenordnungen durcheinander bringst? (englisch 1billion = deutsch 1 Milliarde)
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Mal ernsthaft... die Waffendiskussion wurde hier mit smoke doch etliche male ausgiebig gefuehrt. Seine NRA Hardline Position dazu ist doch bekannt. Warum wollt ihr das wieder anfangen?
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Mainhattener schrieb:

Wobei ich wieder bezüglich WOB sagen muss, die haben sich damals nicht mit den grossen Geldmittel in die Bundesliga gespielt.
Mit Magath und Winterkorn ist das ganze dann aber ausser Kontrolle geraten, seit dem herrscht da der Größenwahn. ?

Dieser Verein an diesem Standort wäre dennoch ohne VW niemals in die Bundesliga gekommen.
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reggaetyp schrieb:  


Mainhattener schrieb:
Wobei ich wieder bezüglich WOB sagen muss, die haben sich damals nicht mit den grossen Geldmittel in die Bundesliga gespielt.
Mit Magath und Winterkorn ist das ganze dann aber ausser Kontrolle geraten, seit dem herrscht da der Größenwahn. ?


Dieser Verein an diesem Standort wäre dennoch ohne VW niemals in die Bundesliga gekommen.

Naja, Augsburg und Darmstadt habens ja auch geschafft. Ich hatte damals auch nicht so den Eindruck, dass VW da ein riesiges Bohei gemacht hat. Damals waren die ja noch nicht mal im 100% Besitz.  Bei Ingolstadt  ists ja auch eher vorsichtig, was da gemacht wird.
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Haliaeetus schrieb:

will das jetzt ungern bei der AfD unterbringen. Aber man kann natürlich Freihandelabkommen auch multilateral vereinbaren ohne dass Teile der Verwaltung oder ein übergeordnetes Gesetzbuch geschaffen werden. Insofern fand ich es nicht in Ordnung - bei aller Skepsis, die ich der AfD schon früh entgegen gebracht habe - hier pauschal von Ahnungslosigkeit etc. zu sprechen.

Naja. Ich möchte mal mit irgendjemandem über die EU diskutieren, der wirklich weiß, was dort alles geschieht. Was dort initiiert, in die Wege geleitet, angestoßen und schließlich auch vollendet wurde. Wer weiß zum Beispiel schon, welche wirklich nachhaltigen Naturschutzprojekte und Umweltmaßnahmen von der EU schon ausgingen und ihre Wirkung entfalteten, europaweit, zum Wohle aller Europäer und deren Nachkommen?

Bitte - nur als Beispiel. Hat da einer der Diskutanten überhaupt einen blassen Schimmer davon? Aber, wie die Briten, ins große Horn der "Befreiung von der EU-Knechtschaft stoßen.
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WuerzburgerAdler schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
will das jetzt ungern bei der AfD unterbringen. Aber man kann natürlich Freihandelabkommen auch multilateral vereinbaren ohne dass Teile der Verwaltung oder ein übergeordnetes Gesetzbuch geschaffen werden. Insofern fand ich es nicht in Ordnung - bei aller Skepsis, die ich der AfD schon früh entgegen gebracht habe - hier pauschal von Ahnungslosigkeit etc. zu sprechen.


Naja. Ich möchte mal mit irgendjemandem über die EU diskutieren, der wirklich weiß, was dort alles geschieht. Was dort initiiert, in die Wege geleitet, angestoßen und schließlich auch vollendet wurde. Wer weiß zum Beispiel schon, welche wirklich nachhaltigen Naturschutzprojekte und Umweltmaßnahmen von der EU schon ausgingen und ihre Wirkung entfalteten, europaweit, zum Wohle aller Europäer und deren Nachkommen?


Bitte - nur als Beispiel. Hat da einer der Diskutanten überhaupt einen blassen Schimmer davon? Aber, wie die Briten, ins große Horn der "Befreiung von der EU-Knechtschaft stoßen.

Aber bitte WA... was soll das für ein Argument sein: "Wir wissen alle gar nicht, was die dort alles schon für tolle Sachen gemacht haben..." Und weil wir das alles nicht wissen, sind alle, die die Organisationsform anzweifeln, irgendwie blöd.

Weisst du, wer behauptet, alles, was die EU so macht, ist schlecht, ist in meinen Augen genau so dogmatisch, wie diejenigen, die behaupten, "entweder EU, oder ausufernder Nationalismus und Chaos". Beide Dogmen sind vermutlich Blödsinn, und vernachlässigen völlig, dass es durchaus eine Vielfalt an Vertrags- und Partnerschaftsoptionen gibt. Wenn nun das derzeitige bzw. anvisierte institutionelle Konzept der EU, gerade auch im Lichte der jüngsten Eurokrise, sachlich angezweifelt wird, ist das für mich nicht gänzlich unverständlich.
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SGE-URNA schrieb:

Vor allem muss man Lösungen finden, diese Herausforderungen im Sinne unserer westlichen Vorstellungen von Demokratie und Freiheit zu meistern. Das heisst eben auch, klare Grenzen zu setzen und diese auch selbstbewusst zu kommunizieren und umzusetzen.

und genau da liegt in meinen augen ein problem. ich lese jeden tag, dass moscheen überwacht werden, dass der staat gegen salafisten vorgeht und dass versucht wird zu verhindern eine parallelgesellschaft zu zu lassen. die zahlen bezüglich abschiebung sind hoch. ich sehe nicht, welche neuen grenzen da gesetzt werden könnten. wäre nicht zum beispiel das verbot von vollverschleierung in der öffentlichkeit, das ich nicht befürworte, auch wenn ich manche argumente nachvollziehen kann, nur ein weiterer schritt hin zu der hoffnug dass da noch viel mehr möglich sein muss? damit füttert man radikale minderheiten.

in england, nach dem brexit, haben die übergriffe gegen "ausländer" deutlich zugenommen. anstatt sich über einen sieg zu freuen scheinen einige gruppen der meinung zu sein durch einen erfolg zu weiteren schritten legitimiert zu sein. das ist die kehrseite wenn man einen "national" definierten nährboden schafft.

ich glaube nicht dass in den gebieten, in denen es kaum ausländer gibt, die denkweise einiger menschen auch nur im geringsten verändert wird wenn der staat restriktiver mit "fremden" umgeht, dadurch wird sich nämlich für diesen personenkreis überhaupt nichts ändern. die waren auch schon vor der "flüchtlingskrise" entsprechend eingestellt, das ist jetzt lediglich sichtbarer geworden. ich erinnere mich, wie hier im letzten jahr die enteignung und vertreibung deutscher, als folge der vielen flüchtlinge, als menetekel an die wand geschrieben wurde. glaubst du irgend jemand von denen die das vertreten haben hat seitdem seine einschätzung geändert oder ist jetzt glücklicher?

demokratie und freiheit sind nur das, was wir daraus machen. das sind worthülsen die mit leben gefüllt werden müssen. und wenn irgendwo 10.000 leute auf die strasse gehen und "wir sind das volk" skandieren, dann haben sie die demokratie nicht richtig verstanden. potentiellen 15% afd wählern stehen 85% wähler gegenüber die sich anders entschieden haben und da sind nichtwähler noch nicht mit eingerechnet.

das primäre feindbild mag im moment der islam sein, könnte man, was gott, welcher auch immer, verhüten möge, alle muslime aus deutschland vertreiben: diese menschen hätten ganz schnell ein neues feindbild. das problem ist nämlich die eigene unzufriedenheit. mit sich, der welt, dem leben und damit, dass alles so schrecklich kompliziert ist.

früher hat man sich seiner identität vergewissert indem man den nachbarstamm, später das nachbarland oder sonst wen angegriffen hat. in den usa hat das nach wie vor tradition, wenn auch die letzten kriege eher nicht so erfolgreich waren. russland manifestiert sich auf oligarchen die den nationalismus predigen, die wahlen dort haben hier kaum jemanden interessiert, man kannte das ergebnis ja vorher.

SGE-URNA schrieb:

Leider sehe ich da oft tatsächlich eine Scheu, weil es hip geworden ist, mit ideologischen Kampfbegriffen jegliche Sachdiskussion ad absurdum zu führen und sich nur noch mit Dreck zu bewerfen.

es ist einfach ermüdend. wenn man mehr solidarität und toleranz einfordert, feststellt, dass in deutschland das geld immer verschärfter nach oben fließt und mitnichten pauschal die ausländer das problem sind, sondern diejenigen die deren häuser anzünden und sie terrorisieren, kommt ganz schnell jemand um die ecke und schreit "die linken". das ist genauso daneben wie bei jedem konservativ eingestellten menschen direkt die nazi-karte zu ziehen. damit macht man es sich viel zu einfach.
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peter schrieb:

ich lese jeden tag, dass moscheen überwacht werden, dass der staat gegen salafisten vorgeht und dass versucht wird zu verhindern eine parallelgesellschaft zu zu lassen. die zahlen bezüglich abschiebung sind hoch. ich sehe nicht, welche neuen grenzen da gesetzt werden könnten.

Ich schrieb nichts von neuen Grenzen oder restriktiverem Vorgehen. Das, was du sagst, mag stimmen (obwohl ich das nicht so ganz sehe). Vielleicht muss man es dann einfach aggressiver kommunizieren, möglicherweise auch mal plakativer, als mit dem üblichem Beamtendeutsch... irgendwas muss sich die Politik jedenfalls ausdenken, um der modernen Propagandamaschinerie der mannigfaltigen populistischen (Grüezi Eintracht-Er) Bewegungen entgegenzustellen.

Ich empfehle dazu mal einen Artikel von Lobo

Nicht falsch verstehen, man soll keine "Fake News" (wie im Artikel angesprochen) produzieren, aber eine selbstbewusste Darstellung der Fakten wäre sicherlich hilfreich. Ich bin kein Kommunikationsspezialist, daher fehlt mir da auch das nötige Detailwissen. Gerade in Hinblick auf die vorhin angesprochene selektive Wahrnehmung halte ich es für nötig, dem Bürger auch mal knallhart aufzutischen, dass gegen fragwürdige Praktiken bei Salafisten vorgegangen wird, dass nicht nur aufgenommen, sondern eben auch abgeschoben wird, usw. kurz, dass das System, welches allgemein als gescheitert verkauft wird, funktioniert. Bzw. auch das klar benennen, was vielleicht nicht so ganz funktioniert und wie man gedenkt, das konkret zu verbessern.

Es geht dabei nicht nicht darum, solche Zahlen und/oder Fakten aus Stolz oder Selbstfeierei zu verkünden, sondern um die angesprochenen Ängste bei denen, denen noch zu helfen ist, zu reduzieren. Und vor allem, den Schwätzern die Meinungshoheit im Netz streitig zu machen.
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Man müsste Phrasenschweine aufstellen und für jedes "Populismus" müssten 5 eingeworfen werden!
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Eintracht-Er schrieb:

Man müsste Phrasenschweine aufstellen und für jedes "Populismus" müssten 5 eingeworfen werden!

Ich finde, sogar 50, wenn das Wort im Threaddtitel verwendet wird
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SGE-URNA schrieb:

Anders gefragt, ist es denn per se so verwerflich, wenn ein (ich unterstelle mal Demokrat) sagt, er ist (asu welchen Gründen auch immer) gegen den Bau von Minaretten? Darf man denn keine unterschiedliche Meinungen mehr haben bzgl. Einwanderungspolitik, ohne gleich in eine linke/rechte Ecke gestellt zu werden?

Darum gehts eigentlich nicht. Nimm meine Person zum Beispiel. Mit dem Islam kann ich ebensowenig anfangen wie mit Minaretten. Ich habe also eine klare Meinung dazu.
Nun kann ich zweierlei machen:

a) auf die Straße gehen, den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören und irgendwelche Forderungen stellen, die sich gegen den Islam und den Bau von Minaretten richten
b) mich fragen, inwieweit mich das eigentlich tangiert, belastet, einschränkt und zu dem Schluss kommen, dass es weder das eine noch das andere tut und beschließen, Andersdenkende und -Gläubige zu tolerieren.

Natürlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Aber er ist auch vernunftbegabt.

Oder?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Darum gehts eigentlich nicht. Nimm meine Person zum Beispiel. Mit dem Islam kann ich ebensowenig anfangen wie mit Minaretten. Ich habe also eine klare Meinung dazu.
Nun kann ich zweierlei machen:


a) auf die Straße gehen, den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören und irgendwelche Forderungen stellen, die sich gegen den Islam und den Bau von Minaretten richten
b) mich fragen, inwieweit mich das eigentlich tangiert, belastet, einschränkt und zu dem Schluss kommen, dass es weder das eine noch das andere tut und beschließen, Andersdenkende und -Gläubige zu tolerieren.

Weisst du, wir haben dazu wahrscheinlich die gleiche Meinung... aber ich akzeptiere bis zu einem gewissen Grad, dass andere das eben anders sehen, auch wenn ich es nicht immer nachvollziehen kann.

WuerzburgerAdler schrieb:

Natürlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Aber er ist auch vernunftbegabt.


Oder?

Sollte man meinen, aber nicht jeder hat das gleiche Geschick im Umgang mit Mathematik. Manche haben Schwierigkeiten, Sprachen zu lernen und manche haben es nicht leicht, ihre emotionale Wahrnehmung anhand objektivierbarer Realität abzugleichen, sprich es mangelt an Empathie, verschiedene Perspektiven einzunehmen und sich selbst zu hinterfragen. Letzteres hat mMn häufig etwas mit Bildung (weniger mit Talent) zu tun, denn kritisches Denken (zusätzlich zu reinem Faktenwissen) wird von Klasse 1-9 eher vernachlässigt.

Gerade im heutigen "Informations"-Zeitalter sind Themen aus der menschlichen Verhaltenslehre wie selektive Wahrnehmung und andere uns in der DNA liegenden irrationalen Fehlfunktionen (die sogar meist einen biologischen Zweck haben) hochinteressant.
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Frau von Storch freut sich schon
Bei der AfD gibt man sich zurzeit sehr selbstbewusst - der Wahlsieg Trumps wirkte wie eine Bestätigung auf die Partei, die gegen EU und das sogenannte Establishment wettert. Der Wechsel von EU-Parlamentspräsident Schulz in die Bundespolitik löst geradezu Vorfreude aus. "Martin Schulz wird weitere Wähler zur AfD treiben; er ist die personalisierte EU, verkörpert die Arroganz der Institutionen und den EU-Zentralstaat", sagte die stellvertretende Parteivorsitzende Beatrix von Storch. Es gibt übrigens keinen EU-Zentralstaat. Die EU ist föderal aufgebaut. Das wird man ja wohl nochmal sagen dürfen
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Tafelberg schrieb:

"Martin Schulz wird weitere Wähler zur AfD treiben; er ist die personalisierte EU, verkörpert die Arroganz der Institutionen und den EU-Zentralstaat", sagte die stellvertretende Parteivorsitzende Beatrix von Storch. Es gibt übrigens keinen EU-Zentralstaat. Die EU ist föderal aufgebaut. Das wird man ja wohl nochmal sagen dürfen

Das darf man, auch wenn Schulz tatsächlich (vor allem während der Euro Krise) oft den Eindruck erweckt hat, dem wäre nicht so. Ich glaube sogar, in dem Fall hat die Storch nicht ganz unrecht. ich finde ihn zudem noch als grössten Unsympath, den die SPD in jüngerer Zeit so hervorgebracht hat, aber das ist nur meine Meinung und gehört hier auch eigentlich nicht hin.
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SGE-URNA schrieb:

In einer zunehemnd komplexen Welt mit vielen Unsicherheiten und Veränderungen tendiert der Mensch dann dazu, sich denen zuzuwenden, die ihm einfache,nachvollziehbare Versprechen machen, wo alles wieder gut wird und die alte Ordnung aufrecht erhalten wird.

Ist das wirklich so? Ich meine, das klingt ja plausibel, was du schreibst. Aber entspricht es auch der Realität?

Verspricht sich der "Mensch" etwas davon, wenn die Grenzen dichtgemacht, die D-Mark wieder eingeführt, die EU aufgelöst, Homo-Ehen verboten oder der Bau von Minaretten verboten wird? Wenn ja, was? Was hat er persönlich davon? Meinst du, der "Mensch" hat da eine bestimmte Vorstellung?
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WuerzburgerAdler schrieb:  


SGE-URNA schrieb:
In einer zunehemnd komplexen Welt mit vielen Unsicherheiten und Veränderungen tendiert der Mensch dann dazu, sich denen zuzuwenden, die ihm einfache,nachvollziehbare Versprechen machen, wo alles wieder gut wird und die alte Ordnung aufrecht erhalten wird.


Ist das wirklich so? Ich meine, das klingt ja plausibel, was du schreibst. Aber entspricht es auch der Realität?


Verspricht sich der "Mensch" etwas davon, wenn die Grenzen dichtgemacht, die D-Mark wieder eingeführt, die EU aufgelöst, Homo-Ehen verboten oder der Bau von Minaretten verboten wird? Wenn ja, was? Was hat er persönlich davon? Meinst du, der "Mensch" hat da eine bestimmte Vorstellung?

Nun, ich glaube, der Spruch " Der Mensch ist ein Gewohnheitstier" kommt nicht von ungefähr. Kann jeder für sich selbst überprüfen, wie offen er/sie gegenüber Veränderungen ist. Selbstverständlich gibt es Unterschiede (deswegen gibts ja auch kontroverse Diskussion und unterschiedliche Politikmodelle), manche sind abenteuerlustiger und aufgeschlossener, viele wollen aber auch möglichst stabile Verhältnisse, Planbarkeit und eine überschaubare Komplexität. Eine Ordnung, die nicht durcheinandergebacht werden darf.

Zu den einzelnen Beispielen von dir gibt es keine universelle Antwort. das sind teils völlig unterschiedliche Themen, die jeweils aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln gesehen werden können. 10 zufäkllig ausgewählte Menschen werden dir vermutlich 10 verschiedene Kombinationen aus ja/nein zu diesen Einzelthemen geben (ohne vorherige parteipolitische indoktrination). Anders gefragt, ist es denn per se so verwerflich, wenn ein (ich unterstelle mal Demokrat) sagt, er ist (asu welchen Gründen auch immer) gegen den Bau von Minaretten? Darf man denn keine unterschiedliche Meinungen mehr haben bzgl. Einwanderungspolitik, ohne gleich in eine linke/rechte Ecke gestellt zu werden?
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Raggamuffin schrieb:

Es sind aber immer diese Gründe, die die AfD-Wähler angeben, warum sie die AfD wählen. Da hört man immer was von Flüchtlingsströmen, Überfremdung, politischem Islam und Multikultiwahn und so weiter.

Unkontrollierte Einwanderung abzulehnen ist also rassistisch oder homophob oder....
Dass man sich über die eigene Identität Gedanken macht also auch. Sprichst du das nur dem deutschen Volk ab? Wohl kaum! Die Einwanderer/Asylanten sollen doch ihre Identität möglichst behalten.
Dass man Multikulti ablehnt ist also auch rassistisch. Multikulti ist für mich das Zulassen, sogar Fördern von Parallelgesellschaften.
Den Islamismus als Gefahr zu betrachten ist auch fremdenfeindlich....
Das ist Vereinfachung übelster Sorte!
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Eintracht-Er schrieb:

Dass man Multikulti ablehnt ist also auch rassistisch. Multikulti ist für mich das Zulassen, sogar Fördern von Parallelgesellschaften.

Siehst du, und hier liegt das Problem. Die Begrifflichkeit "Multikulti" wird von jedem anders interpretiert und wahrgenommen. Was ist Multikulti denn eigentlich?

Für den einen ist die Koexistenz der Currywurstbude, des Dönerladens, dem Chinarestaurant under Shishabar in der selben Strasse. Für mich ist es die seit meinem Heranwachsen existierende Koexistenz verschiedenster Nationen im selben Wohnhaus, die tägliche Interaktion mit verschiedensten Leuten aus allen 5 Kontinenten in Universität, Arbeits- und Privatleben. Für andere ist Multikulti eine unterstellte Akzeptanz von Parallelgesellschaften, ein Leben nach der Scharia im Gegensatz zum deutschen GG und verwahrloste Stadtteile in deutschen Grossstädten.

Ich lehne Multikulti daher nicht ab, weil ich es in meinem Alltag mit etwas durchweg positivem assoziiere... andere lehnen es ab, weil sie es mit allem negativen verbinden, was verfehlte Integrationspolitik so produziert hat. Eine mMn Minderheit lehnt es aus ideologischen Gründen ab (die "richtigen" Rassisten, denen eh nicht mehr zu helfen ist).

Eine objektivierte Sicht ist meines Erachtens, dass Multikulti eine durchaus willkommene Vielfalt  bedeutet und eine grosse Bereicherung für den eigenen Horizont darstellt. Schliesslich leben wir in einer globalisierten Welt mit hohem Mobilitätsgrad. Aber es bringt natürlich auch Herausforderungen mit sich, denen man sich stellen muss und über die man offen und transparent diskutieren muss. Vor allem muss man Lösungen finden, diese Herausforderungen im Sinne unserer westlichen Vorstellungen von Demokratie und Freiheit zu meistern. Das heisst eben auch, klare Grenzen zu setzen und diese auch selbstbewusst zu kommunizieren und umzusetzen. Leider sehe ich da oft tatsächlich eine Scheu, weil es hip geworden ist, mit ideologischen Kampfbegriffen jegliche Sachdiskussion ad absurdum zu führen und sich nur noch mit Dreck zu bewerfen. Letzteres führt dann schnell zur Eskalation und Radikalisierung.
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Xaver08 schrieb:

d.h. die leute wählen den feudel, obwohl sie wissen, daß er genauso bestandteil des feudelstystems ist, das sie eigentlich verabscheuen, bzw. loswerden wollen, sprich sie wissen, daß die missstände, die sie loswerden wollen, bei den von ihnen gewählten extremen kräften genauso vorhanden sind, verstehe ich dich da richtig?

ja
die leute sehen keine wählbare alternative, also wählen sie wenigstens das, was "denen da oben" weh tut.
dass das nicht sonderlich klug ist, sind wir uns einig, aber es ist so.

und deshalb ist es dringend an der zeit, zu überlegen, warum die gesellschaft in linken positionen keine alternative mehr sieht, sondern sich der rechten zuwendet.
aber das ist vermutlich das falsche forum, und sicher der falsche thread, um diese debatte jetzt zu führen.
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singender_hesse schrieb:

und deshalb ist es dringend an der zeit, zu überlegen, warum die gesellschaft in linken positionen keine alternative mehr sieht, sondern sich der rechten zuwendet.

Nun, das liegt möglicherweise daran, dass diese latente Grundhaltung der "Abgehängten", die da lautet "wir, das kleine Volk gegen die die da oben, das Establishment" von beiden Seiten gleichermassen gepflegt wird. Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, dass sowohl Linke, als auch Rechte denselben verschwörungstheorien erliegen und in sozialen Medien praktisch die gleichen Quellen zur Untermauerung ihres obskuren Weltbilds verlinken. USA ist das Grundübel und böse, genauso wie Grosskonzerne, Banken und zuweilen auch generell der ausufernde Kapitalismus. Putin ist der Weltretter, und, und, und...

Dass sich das ökonomische zwar völlig unterschiedlich reflektiert in den jeweiligen Parteiprogrammen, wird zum grössten Teil völlig ignoriert. Das ist so bei Trump, das ist so bei der AfD und anderen europäischen Rechtspoppulistischen Parteien. Der allen gemeinsame diffuse Grundkonsens ist "Gegen die Etablierten", "kein Weiter so" und fundamentale Systemkritik (ohne konkrete Alternative). Das einzige, was sich da etwas unterscheidet, sind die bei den Rechten explizit als Sündenböcke ausgemachten Flüchtlinge oder Ausländer im allgemeinen. Im Zeitalter von medienwirksamem Terror durch "kulturfremde" religiöse Fanatiker zieht das halt immer. Denn machen wir uns nichts vor, eine latente Angst vor Fremdem ist in der Gesellschaft immer vorhanden (hat Werner ja schon hervorragend beschrieben). Nun wird diese im Zusammenhang mit tagesaktuellen Gechehen geschickt instrumentalisiert und eine gewisse Gruppendynamik setzt ein. Man fühlt sich nicht mehr allein mit seiner Misere und endlich sagts mal einer.

ich finde den Gegensatz links/rechts in seiner radikalen Form gar nicht so gravierend, eher den Gegensatz zwischen tolerant/offen und radikal/autoritär bis hin zu totalitär. In einer zunehemnd komplexen Welt mit vielen Unsicherheiten und Veränderungen tendiert der Mensch dann dazu, sich denen zuzuwenden, die ihm einfache,nachvollziehbare Versprechen machen, wo alles wieder gut wird und die alte Ordnung aufrecht erhalten wird. Wohin genau das Pendel dann ausschlägt, ist eher dem aktuellen Tages/Monats/JahresThema geschuldet.
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Ich hatte wohl das "Danke Merkel!" vergessen, um themenkonform zu sein. Reiche ich hiermit nach.
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So sieht's aus, URNA.

Wieso hat RB eigentlich nicht Flensburg oder Kiel oder Lübeck aufgepäppelt?
Und warum jammert keiner, dass Schleswig-Holstein oder das Saarland keinen Bundesligisten haben?
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reggaetyp schrieb:

Wieso hat RB eigentlich nicht Flensburg oder Kiel oder Lübeck aufgepäppelt?

Ein eifriger (nunmehr leider nur noch) Mitleser machte mich auf diesen Artikel aufmerksam:

https://www.welt.de/sport/fussball/2-bundesliga/article140232412/Red-Bull-wollte-den-FC-St-Pauli-kaufen.html

Eigentlich noch viel schlimmer, als ich vermutet hatte. Leipzig war also lediglich 4te oder 5te Wahl... ist aber alles völlig wumpe, weil ganz prima für die Region
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SGE-URNA schrieb:

Die Haltung zur Kernenergie hat aber eben nicht unmittelbar etwas mit dem Klima zu tun. Von daher ist Energiepolitik mehr als nur Klimapolitik.


Sie (die Haltung) hat sogar gar nichts damit zu tun. Sie ist ja sogar klimafreundlich weil CO2-frei!
Die Energiepolitik hat die "Säulen" Klimakatastrope und Atomenergie-Verbot, unabhängig voneinander.
Die Klimakatastrophe würde zwangsläufig zur Kernenergie-Nutzung führen, könnte man da was ableiten?

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Energiepolitik ist das Abwägen von Nutzen (Versorgungssicherheit) auf der einen Seite mit den Kosten und Risiken (u.a. Klima, aber auch sonstige Umweltverschmutzung, sowie Restrisiken der Atomkraft).

Klima ist da nur eine Dimension, zugegeben, eine heutzutage recht prominente.

Um die Brücke zu schlagen, im Eingangsbeitrag zu dem Thema ging es um Merkels Energiepolitik (ergo wohl massgeblich um den Atomausstieg, der mit ihr letzlich assoziiert wird). Daraus wurde dann Klimapolitik in einer an dich gerichteten Replik. Eigentlich wollte ich dir nur helfen, das klarzustellen.
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Was hat dir RBL eigentlich getan so wie du das Ganze so persönlich nimmst und alle, die RBL nicht abgrundtief hassen, als Mitläufer von Mateschitz bezeichnest?
Mich freut es bspw. für die Region, dass sie wieder konkurrenzfähigen Bundesliga-Fußball hat. Und in der Region scheint RBL schon länger gut anzukommen. Schlechte Zuschauerzahlen oder generelles Desinteresse a la Hopp kann ich bisher nicht vernehmen, das war selbst in Liga 3 schon deutlich besser als von euch erwartet.
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friseurin schrieb:

Mich freut es bspw. für die Region, dass sie wieder konkurrenzfähigen Bundesliga-Fußball hat.

Siehst du, für mich spielt es überhaupt keine Rolle, ob es in meiner Region konkurrenzfähigen Bundesligafussball gibt. Um ehrlich zu sein, es gibt ihn nicht.

Ich bin Anhänger von EF und es ist mir scheissegal, in welcher Liga diese Mannschaft spielt. Als EF in der 2ten Liga gespielt hat, wusste ich praktisch nur durch die Tagesschau, wie die Tabelle in der ersten Liga aussieht.

Und dieses Gefasel von Region: Hier lässt sich recht deutlich machen, dass es durchaus Unterschiede zwischen den "Retortenclubs" gibt. Man kann über Lev oder Wob sagen, was man will... Wettbewerbsverzerrung, keine Fans, was weiss ich, aber eines haben sie und das ist ein starker regionaler Bezug zwischen Financier und Club. Diese beiden Städte identifizieren sich ja geradezu über diese beiden jeweiligen Grosskonzerne... was anderes gibts da ja nicht. Und selbst Hopp, so sehr man dieses "ich blähe einen Dorfclub auf und mische mich in die Belange von jahrzehntelang gewachsenen Strukturen" ablehnen mag, einen regionalen Bezug hat er, es ist nämlich wenigstens sein Heimatdorf.

Wie ist nun RB nach Leipzig gekommen? Wie verwurzelt ist Firma oder Eigentümer mit dieser Region? Mag er die Menschen dort so gern? Gefällt ihm die Landschaft oder die Altstadt? ich behaupte, man kannte diese Region dort überhaupt nicht und die Region ist den Herrn von RB im Prinzip scheissegal. Sie ist lediglich ein optimiertes Produktionsmittel, eine reisbrettartige, emotionsfreie Standortentscheidung.

Vermutlich wurde in einem gemütlichen Meetingraum in heimeligen Ledersesseln bei einigen Flaschen Sprudel und frischem Kaffee gemeinsam mit Marketingvorstand und Strategy Consultant Partner (vllt. Roland Berger, oder McKinsey) eine Präsentation durchgegangen, die das Projekt Standortwahl abschliesst. Gesucht wurde eine grössere Metropolregion mit möglichst grosser Distanz zu jeglichem Profifussball. Werbewirksamkeitsmetriken wurden graphisch dargestellt, Kosten/Nutzen Analysen präsentiert.... der Pin fiel auf Leipzig. Ganz ohne Romantik, Vorgeschichte oder sonstigen Affinitäten. Reines betriebswirtschaftliches Kalkül... nur noch kurz die Rechtsabteilung bemühen und abklopfen, wie man am geschicktesten die Loopholes im deutschen Vereinsrecht umgeht und los gehts.

Und in der Tat fanden sich unzählige willfährige Erfüllungsgehilfen, die diesem Projekt wie Lemminge hinterlaufen, wegen dem Engagement für die Region und um endlich mal die Bundesliga in der Nähe zu haben... womit wir wieder beim Eingangsargument sind.
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SGE-URNA schrieb:

Nun ist Klimapolitik und Energiepolitik (wie es im Ursprungsbeitrag eigentlich lautete) zwar überlappend, aber doch nicht unbedingt das gleiche

Die Energiepolitik folgt aus der Klimapolitik und dem Verbot der Kernkraft..
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Die Haltung zur Kernenergie hat aber eben nicht unmittelbar etwas mit dem Klima zu tun. Von daher ist Energiepolitik mehr als nur Klimapolitik.
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FrankenAdler schrieb:

Und über Klimapolitik braucht man mit dir eh nicht zu reden.

Mit Dir auch nicht.
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Nun ist Klimapolitik und Energiepolitik (wie es im Ursprungsbeitrag eigentlich lautete) zwar überlappend, aber doch nicht unbedingt das gleiche