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SGE_Werner

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So, ich habe mal etwas durchgesperrt. Hier darf und soll munter diskutiert werden, aber es geht auch ohne Anfälle von Überheblichkeit, ohne Polemik, ohne persönlich werden usw. , egal ob als Aktion oder Reaktion.

Ansonsten müssen wir halt mal Leuten hier ne Threadpause oder lokale Pause fürs WK geben, wenn es nicht funktioniert.

Danke, schönen Abend und gutes Diskutieren!
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Ich sehe das grundsätzlich ja entspannt, weil gefühlt noch nie eine hohe Zufriedenheit geherrtscht hat. Ist wie in den USA, wo immer 70 % sagen, dass das Land politisch auf dem falsch Weg ist, egal wer gerade regiert.
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Landroval schrieb:

"Die regierende Ampel-Koalition wird von den Befragten im neuesten Politbarometer so schlecht bewertet wie nie zuvor. Eine Mehrheit findet, dass sie ihre Arbeit schlecht macht."

Es ist wie beim Fußball: dass so mancher Fußballfreund die Handschrift resp. einen Plan des Trainers nicht erkennen kann heißt ja noch lange nicht, dass es keinen gibt.
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WürzburgerAdler schrieb:

Landroval schrieb:

"Die regierende Ampel-Koalition wird von den Befragten im neuesten Politbarometer so schlecht bewertet wie nie zuvor. Eine Mehrheit findet, dass sie ihre Arbeit schlecht macht."

Es ist wie beim Fußball: dass so mancher Fußballfreund die Handschrift resp. einen Plan des Trainers nicht erkennen kann heißt ja noch lange nicht, dass es keinen gibt.


Nur dass in der Umfrage ja nicht die Rede davon ist, dass die Bevölkerung mehrheitlich glaubt, dass die Regierung keinen Plan hat, sondern dass sie schlechte Arbeit macht. Schlechte Arbeit kann ja auch bedeuten, dass der Plan als sch... empfunden wird.
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Wahlumfragen-Schnitt bisher im Juni...

Union: 28,1 (- 0,8)
SPD: 18,9 (+ 0,4)
Grüne: 14,6 (- 0,9)
FDP: 7,1 (- 0,4)
Linke: 4,6 (- 0,1)
AfD: 18,2 (+ 2,0)
Sonstige: 8,5 (- 0,1)

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SGE_Werner schrieb:

Letztlich kannst Du diese rechten Bewegungen nur noch stoppen mit undemokratischen Mitteln.

Nein, durch eine Politik die die Sorgen der Menschen ernst nimmt, ihnen vor einer Gesetzesvorlage erklärt was die Konsequenzen sein werden und Meinungen und Stellungnahmen einholt. Und ein Auftreten zeigt, das nicht geprägt ist von einer Arroganz des Rechthabens.
Demokratie lebt von Kompromissen. Sie sind nichts schädliches.

Habeck hat zum überarbeiteten GEG richtigerweise gesagt:
"Dass sich in den intensiven Verhandlungen alle Seiten bewegen mussten, gehört dazu. Das war wichtig, um die Handlungsfähigkeit der Regierung herzustellen. Demokratie braucht Kompromisse, und es ist gut, wenn wir sie herstellen können."

Die eine, sogenannte wahre Lehre kann nur in Diktaturen organisiert werden, da sind wir uns hier alle einig.

SGE_Werner schrieb:

Meine Vorschläge bzgl. Politik beziehen sich nur darauf das Protestwählerpotenzial nicht eskalieren zu lassen. Den rechten Stamm kriegt man eh nicht weg.


Und über 80% wollen die AfD nicht wählen. Gut. Sorgen wir dafür, das es bald wieder 90 oder 95% werden durch Vernunft und Augenmaß in Politik und Gesellschaft.
Das gegenseitige Einprügeln im demokratischen Parteienspektrum spaltet. Das sollte auch Aiwanger verstehen. Habeck hat sich vor der letzten Bayernwahl ähnlich wie Aiwanger Richtung CSU geäußert. Er hat sich dafür entschuldigt. Chapeau. Könnte Aiwanger auch machen.
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hawischer schrieb:

Demokratie lebt von Kompromissen. Sie sind nichts schädliches.


Soweit richtig. Aber dass rechte Bewegungen gestoppt werden können durch das Ernstnehmen der Sorgen würde ich mittlerweile nicht mehr sehen. Aber man kann sie dadurch evtl. etwas einbremsen und abschwächen. Ich würde eher sagen, dass Regierungen mal aufpassen müssen nicht noch Steilvorlagen zu liefern für die Rechtspopulisten.
Aktuell habe ich das Gefühl, dass die Menschen einfach mal etwas Ruhe wollen. 2 Jahre Corona mit all den Entbehrungen plus dann direkt Ukraine-Krieg mit all den Verwerfungen haben einfach viele Menschen erschöpft. Und jede Belastung wird derzeit wie ein pers. Angriff gesehen. Egal wie vernünftig diese Belastung auch langfristig sein mag.

Schlechte Politik war es jahrelang, als wir nicht diese Belastungen hatten, nicht zu Reformen zu greifen. Und Du weißt selbst, welche Partei da an der Macht war. Auch das setzt uns jetzt unter Druck und stärkt die AfD.
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Sorry, das ist mir einfach zu theoretisch.
Wenn es bestimmte Zwänge gibt, muss man handeln. Ich habe es schon so oft geschrieben: eine Verschiebung oder auch nur ein Hinauszögern der Folgen ist z. B. beim Klimawandel nicht vorgesehen.

Bei Corona gab es innerhalb weniger Wochen Soforthilfen für die Wirtschaft. Bei Inflation steigen umgehend die Zinsen. Bei Arbeitslosigkeit werden Sofortmaßnahmen eingeleitet. Bei Jammerei des Hotelgewerbes wird die Mwst. dort halbiert. Wenn es brennt, kommt die Feuerwehr. Da kann die Welt komplex sein, wie sie will.

So einfach ist das. Und wenn die Aiwangers dieser Welt das nicht begreifen wollen, darf man sie nicht zu stellvertretenden Ministerpräsidenten resp. Wirtschaftsminister machen und die Feuerwehr gleichzeitig verfluchen.

Das wäre nämlich mein Lösungsansatz. Ein Zusammenstehen der politischen Mitte gegen die Querdenker und flat-earth-Phantasten.

Letzten Mittwoch habe ich mir im BR eine politische Diskussion angesehen, da ging es um Fleischverzehr/Tierwohl/Landwirtschaft. Geladen war auch ein Vegetarier und Tierschützer, der wiederholt die Diskutanten (CSU, Grüne, BN, Bauernverband) anflehte, mit dem gegenseitigen Zerfleischen aufzuhören und über die Sache zu reden. Vergeblich. Ihr habt das und das gesagt, nein, ihr habt das und das verbrochen usw. usf. Bis zum Ende.

Der Typ ist schier verzweifelt. Und ich auch.
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WürzburgerAdler schrieb:

Das wäre nämlich mein Lösungsansatz. Ein Zusammenstehen der politischen Mitte gegen die Querdenker und flat-earth-Phantasten.


Woraufhin die AfD klar sich als das verkaufen kann, was sie gerne ist. Die einzig wahre Opposition, während alle anderen ja eh der selben Meinung sind. Und noch mal 5 % mehr bei der nächsten Krise oben drauf.

Kann Deine Verzweiflung ja verstehen. Aber ich bleib dabei, dass die Politik, die Du haben willst, zu viele Gegner hat und diese durch jede Handlung motivierter wird. Führ doch mal das Tempolimit ein und schon ist die AfD bei 25 %. Die Leute haben mehr Angst vor Gendersternchen als vor den Folgen des Klimawandels. Obwohl alle Fakten aufm Tisch liegen.

Würde mir ja auch gerne eine andere Bevölkerung wünschen. Aber ein bestimmter Teil der Bevölkerung informiert sich eben auch nicht mehr aus den Kanälen, die mit Fakten um die Ecke kommen. Die schauen sich die Blogs von rechten Deppen an, die genau wissen, wie sie diese Menschen ansprechen wollen, machen aus der Gegenseite eine woke Verschwörung und die Leute rennen ihnen hinterher. Habe lange genug unter solchen Seiten gegen die AfD-Anhänger angekämpft.

Letztlich kannst Du diese rechten Bewegungen nur noch stoppen mit undemokratischen Mitteln. Fehlinformationen strafbar machen, rechte Blogger einsperren, den Sumpf trockenlegen. Aber das hat man weder in Osteuropa gemacht noch in den USA. Das Ergebnis ist bekannt. Unsere Werte sind für den durchschnittlichen AfD-Anhänger nur ein Zeichen von Schwäche.

Meine Vorschläge bzgl. Politik beziehen sich nur darauf das Protestwählerpotenzial nicht eskalieren zu lassen. Den rechten Stamm kriegt man eh nicht weg.

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Eher sein Umgang mit der Presse, wie seinerzeit Schaaf
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Robby1976 schrieb:

Eher sein Umgang mit der Presse, wie seinerzeit Schaaf


Oder vielleicht sein Umgang mit anderen Mitarbeitern oder Vorgesetzten bei der SGE über die letzten 2 Jahre.
Glasner wäre so oder so nach der Saison weg gewesen, nur war am Ende die Eintracht die aktive Seite, die die Trennung vorangetrieben hat aufgrund der bekannten Gegebenheiten im Laufe der RR.

Die Frage ist aber auch: Wie lange wollen wir das jetzt noch ausdiskutieren? Du hast doch eh ne feste Meinung dazu wie sonst auch, die nichts mehr erschüttern kann.
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SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?
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WürzburgerAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?


Die CSU hat aber immer noch gut 40 % in den Umfragen. Und zusammen mit den Freien Wählern über 50 %.

Und Du schreibst es ja... Wie soll man die abholen, denen alles egal ist außer sie selbst. Na indem man ihnen ihren Egoismus hin und wieder befriedigt. Dummerweise gibt es sowas wie Wahlen Würzi. Und die Menschen sind jetzt stinkig und wollen jetzt irgendwas in den Händen haben. Da kannst Du noch so viel mit Verstand und Logik um die Ecke kommen bzgl. Klimapolitik, Heizungsumbau usw. , damit erreichst Du Teile der Bevölkerung einfach nicht, weil das für sie zu abstrakt ist oder die Erfolge dessen zu weit in der Zukunft liegen.
Bestenfalls kann man Dinge in kleinen Schritten umsetzen, weil es einfach Zeit dauert, bis sich ein bestimmtes Denken durchsetzt. Auch wenn ein höheres Tempo notwendig wäre.

Es ist viel einfacher für einen Menschen blind jemandem zu folgen, der einfache Lösungen verspricht als jemandem, der eine komplexe Welt auch als das anerkennt, was sie ist und differenzierte Lösungen sucht. Was glaubst Du, warum die "alles bleibt so wie es ist" Union jahrzehntelang an der Macht war?

Wie gesagt... Deine Auffassung ist richtig, aber damit verlierst Du irgendwann die Wahlen an die Aiwangers, Höckes usw. und all das, was man erreicht hat, wird ausradiert.
Wenn wir erreichen wollen, was wir in dieser Gesellschaft erreichen müssten, müssten wir die Demokratie abschaffen.
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Meiner persönlichen Meinung nach hat man an die AfD einfach bestimmte Wählergruppen verloren.

Die erste Gruppe waren die national denkenden Wirtschaftsliberalen, die unter Lucke vor allem die FDP schwächten. Als die AfD schon wieder auf dem absteigenden Ast war, kam für sie das Geschenk schlechthin... Die Flüchtlingssituation 2015. Da rutschte der rechte Rand der Union komplett rüber zur AfD. Und dieser rechte Rand ist eigentlich nie zurückgekehrt. Das ist die Basis der AfD. Genau die Leute, die in den späten 90ern Roland Koch hinterhergelaufen wären / sind, wenn er mal wieder ne Unterschriftenkampagne macht.

Und als die CSU bzgl. Obergrenze eingeknickt ist (bzw Seehofer) , kam die AfD auf neue Höhen, weil damit auch dem Rest dieser Wählerklientel klar war, dass die Union nicht mehr ihre Meinung abbildet. Das hat der AfD eine sichere Basis von 6-9 % beschert. Was hier gefeiert wurde, war für diese Menschen eben Verrat an dem, für was die Union für sie stand.

Negativ für die AfD war dann Corona, weil hier ihre Haltung pro Querdenker doch viele konservative Wähler erstmal verschreckt hat. Jetzt haben wir halt eine Regierung, in der der Erzfeind der AfD drin sitzt, in der wir in einer schwierigen Situation sind (Ukraine usw.), wir haben ständige weitere Belastungen für die Bevölkerung (auch wenn diese langfristig nötig sind) und die einzig verbliebene "glaubwürdige" oppositionelle "Wir sind dagegen" Partei ist die AfD. Und da rennen die Menschen nun hin. Die Rechten, die ohnehin schon in der AfD seit Jahren sind, aufgefüllt mit entnervten früheren Nichtwählern und enttäuschten Wählern anderer Parteien, die sich zB von der Ampel mehr versprochen haben.

Und dazu kommt eine Linke, die völlig weggetrieben ist von ihrer Stammwählerschaft. Die PDS bzw. die Linke war immer auch Protestpartei. Heute ist sie eigentlich nicht mehr viel anders als eine Art linke Abspaltung der Grünen. Auch aus diesem enttäuschten Grüppchen bedient sich die AfD.

Dazu kommt halt derzeit noch, dass alle über die steigenden AfD-Werte reden und das natürlich einen Mobilisierungsgrad mit sich bringt.

Die AfD konnte auch erst so stark werden, weil vielen Menschen die, egal wie unbegründet sie sein mögen, Interessen von 20, 30 Prozent der Bevölkerung regelrecht sch...egal waren. Ich habe hier ja einige Diskussionen gesehen, in denen man explizit es so gesagt hat. Und ich habe gesagt, dass man sich dann nicht wundern darf, wenn die AfD irgendwann 15 oder 20 Prozent hat. Und vielleicht bald noch mehr.
Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.
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lesenswerter bericht im redaktionsnetzwerk deutschland, sie beziehen sich auf lewandowsky, den ich bereits thematisiert hatte, er versucht den stand der wissenschaft dazu immer wieder zu erklären,

https://www.rnd.de/politik/politologe-zu-afd-hoch-rhetorik-der-union-spielt-partei-in-die-haende-NVHQFCHQURDKPKQLOWGPCWOOXI.html

aber im prinzip geht es darum, was ich auch schon geschrieben habe, der kern und das gros der afd wähler teilt programmpunkte der afd, d.h. die werte sind nicht mit protestwählern zu erklären, sondern es geht um überzeugungen, ausserdem ist über einen längeren zeitraum gesehen der anstieg der afd nicht so deutlich

Erstens sei innerhalb der Bevölkerung die Zustimmung für die AfD immer wieder Schwankungen unterworfen. „Wenn wir das im langen Zeitverlauf beobachten, dann ist dieser Anstieg gar nicht so groß, wie er zuerst scheint“, erklärte der Politikwissenschaftler. Außerdem seien die guten Umfragewerte kein Zufall, denn die AfD sei keine reine Protestpartei. Sie bediene seit Jahren eine Nachfrage.


das ist dann auch das andere thema, wenn es aktuell nur im protest ginge, dann könnten sie auch zur union gehen, die z.t (wie beispielsweise merz) die gleiche klaviatur bespielt wie die afd.

dass merz versucht bei den republikanern zu lernen, lese ich schon länger, das sieht auch lewandowsky, allerdings liegt der strategie ein denkfehler zugrunde, eine strategie, die in einem zweiparteien system funktioniert, wird in einem mehrparteiensystem eher nicht klappen. und über die annäherung der rhetorik an die afd legitimiert man die afd und ihre positionen.

das ist im übrigen das was mich verzweifeln lässt aktuell, die lügen, die brachialrethorik aus der opposition zu einem zeitpunkt, an dem konstruktive sachorientierte opposition so wichtig wäre.





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Xaver08 schrieb:

aber im prinzip geht es darum, was ich auch schon geschrieben habe, der kern und das gros der afd wähler teilt programmpunkte der afd, d.h. die werte sind nicht mit protestwählern zu erklären


Mal abseits davon, dass ich es für schwierig halte vom Gros der Politologen zu reden, aber immer nur einen zu zitieren... Er schreibt doch nichts, was ich zB nicht auch schreibe. Ohne eine gewisse Zustimmung zu einem Teil ! der Positionen würden Menschen ja nicht die AfD wählen. Trotzdem wählen viele sie eben auch zum Teil aus Protest. Das bestreitet der Politologe ja eben auch nicht. Er redet ja davon, dass die Wähler eben nicht ausschließlich Protestwähler sind, genauso wenig wie die AfD eine reine Protestpartei darstellt.

Es hat ja auch niemand hier behauptet, dass es nur um Protest geht. Es geht nur darum, dass nicht 20 % der Bevölkerung bekennende Rassisten sind, die 1:1 das Programm der AfD top finden. Denn wenn dem so wäre, hätten wir, Schwankung hin oder her, nicht vor 1 Jahr die AfD bei 9 - 10 % gesehen, wenn es nur um die Überzeugung gehen würde. Und ne Verdopplung in den Umfragewerten innerhalb eines Jahres ist trotzdem eher selten bei Wahlumfragen. Nur mal so nebenbei.

An sich sagen wir ja alle was Ähnliches... Es gibt Menschen, die aus reiner Überzeugung die AfD wählen und es gibt Menschen, die stinkig sind und teilweise Schnittmengen zur AfD haben und dann, wenn sie besonders stinkig sind, diese wählen. Also eine Mischung aus Ideologie und Protest.

Aber ohne Menschen, die auch aus Protest eine Partei wählen, wäre die AfD aktuell vllt. bei 10 %. Nicht bei knapp 20. Und ohne Übereinstimmung mit einem Teil der Ideologie der AfD hätten die eigentlich gar keine Wähler.

Kein Mensch wählt eine Nazi-Partei, wenn nicht ein Teil der Meinung zwischen Partei und Wähler übereinstimmt.

Spannend finde ich ja den Bezug zur Migrationspolitik. Also mit der Migrationspolitik unserer Regierungen dürfte wohl sogar die Mehrheit der Bevölkerung ein Problem haben. Da sind die Schnittmengen zur AfD bei vielen gegeben.
Ich würde einfach sagen, dass Menschen, die AfD wählen, vor allem Einfachheit wünschen und so wenig Veränderung wie möglich. Alles, was anders ist oder was Veränderung bedeutet, wird verachtet und bekämpft. Diese Menschen sind schlicht überfordert mit all den zahlreichen Veränderungen vor allem in der Gesellschaft innerhalb weniger Jahre. Wir haben innerhalb von wenigen Jahren eine sich verstärkende Energiewende gesehen, Ukraine-Krieg, Corona, Millionen Migranten und Flüchtlinge aus Ländern, die eher kulturell uns nicht nahe standen, dazu noch gesellschaftliche Veränderungen wie zB Anerkennung von anderen Geschlechtern, Homo-Ehe und und und...
Vielleicht muss man auch einfach mal akzeptieren, dass manche Menschen mit der Schnelligkeit dieses Wandels überfordert sind und diese innere Zerrissenheit ganz leicht von Rechtspopulisten oder unseriös arbeitenden Medien ausgenutzt wird. Es gibt viele Menschen, die einfach Stopp schreien, wenn noch mal was oben drauf kommt. Und die einzige Antwort, die die Politik kennt, ist entweder diese Unsicherheit zu befeuern, indem man sie darin bestärkt, dass sie unsicher sein sollen oder indem man das Tempo des Wandels in der Gesellschaft noch mehr beschleunigt.

Die Spaltung ist für mich derzeit eher zwischen den Gruppen "wir schaffen das" und "wir schaffen das nicht" zu sehen.

Und für mich liegt die Schuld am AfD-Höhenflug eben nicht nur an CDU oder Aiwanger oder wem auch immer, sondern auch an denen, die mit einem sehr hohen Tempo (durchaus auch notwendigen, siehe Klimawandel) einen Wandel vorantreiben und dabei keinerlei Rücksicht auf die genannten Personenkreise nehmen.

Es gibt einfach Menschen, die überfordert sind. Und zwar nicht wenige.
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Sieht auf jeden Fall bisher so aus als würden sie einen anderen Sport betreiben als die deutsche N11.
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Leider diese Woche mal keine sinkenden Zahlen. Die Intensivpatientenzahl steigt leicht auf 170, die Zahl der Todesfälle in den letzten 7 Tagen lag bei 151 und stagniert damit.

Die Abwasserproben usw. sprechen aber immer noch von spürbar sinkenden Fallzahlen. Vielleicht also nur ein Verschnaufen auf ohnehin schon recht niedrigem Niveau. Wäre schon schön, wenn die Zahlen mal wieder irgendwann zweistellig wären. Mehr ist ohnehin nicht erwartbar.

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WürzburgerAdler schrieb:

Aiwanger sehe ich seit längerer Zeit schon als eine Art Mini-Trump, der teilweise sogar schon dessen Wortwahl übernommen hat. Als Trumps Antifa und korrupte Linke fungieren bei Aiwanger die Grünen. Die kamen ihm gerade recht, als er wegen seiner Ansichten zur Flüchtlingspolitik erstmals in die Kritik geraten war.
Alles, was er für richtig hält, ist sozusagen von Gott gegeben, alles, was er für falsch hält, ist "Ideologie".

Ich glaube, die meisten AfD-Politiker wären froh, wenn sie über einen ähnlich reichhaltigen Populistenschatz verfügen würden wie Aiwanger.

Witzig. Heute bei Lanz wurden genau diese Parallelen Trump/Aiwanger diskutiert. Man hat sogar nahezu gleichlautende Aussagen der beiden gegenübergestellt. Und kam genau zu den Schlüssen, die ich gestern gezogen hatte.
Selbst Söder verwendet inzwischen Querdenker- und VT-Sprech. Nur dass er statt "Umvolkung" Umerziehung sagt.

Wir gehen lustigen Zeiten entgegen.
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WürzburgerAdler schrieb:

Wir gehen lustigen Zeiten entgegen.


Unstrittig. Aber bzgl des Vokabulars sehe ich mittlerweile nicht mehr nur bei den Rechten oder Möchtegernkonservativen eine Verrohung, Überspitzung usw.
Da haben sich die Gegner durchaus schon angeglichen. Und das hilft genauso wenig.

Unabhängig davon, dass es halt bei Söder und Co im Gegensatz zu anderen halt absoluter Bullshit ist bzw erwiesenermaßen falsch.
Kommt aber bei großen Teilen der Bevölkerung an.

Man muss halt mit dem Volk leben, was wir haben. Und in Bayern scheint das durchaus noch spezieller zu sein.
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Scheisse. Er war doch auch noch nicht alt, kannte ihn natürlich auch vom GD und den PFYC-Treffen und auch aus den alten Forumszeiten. So ein Mist. Ruhe in Frieden!
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Aber wenn Lina und ihre Kumpels losziehen, ist's auch wieder nicht recht...
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brockman schrieb:

Aber wenn Lina und ihre Kumpels losziehen, ist's auch wieder nicht recht...


Ich könnte jetzt schreiben, warum das natürlich nicht recht sein kann, aber da Du mal wieder direkt gezeigt hast, dass es Dir gar nicht um eine konstruktive Diskussion geht, gehe ich auch nicht weiter darauf ein.
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Würde ja auch keinen Sinn machen. Flick bleibt bis 2024 mindestens. Der muss das dann schon auslöffeln.

Aber eine Heim EM verkacken (also alles schlechter als VF oder HF wäre das auf jeden Fall), das dürfte nicht mal Flick überstehen.
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Ich verstehe schon was Du meinst und ich finde es gut dass der HSV (und auch Hertha) mit dem Weg keinen Erfolg hat.
Mir würde es aber tatsächlich eher gefallen, wenn es mal richtig kracht und der HSV dann halt unten neu anfängt.
Weil eigentlich ist es großer Mist wie Kühne, Boldt etc. so einen Verein gründlich in die Scheiße reiten.
Ich kann mich nicht daran erfreuen, wie ein reicher alter Mann und gierige Manager nur noch verbrannte Erde hinterlassen.
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Eintracht-Laie schrieb:

Ich kann mich nicht daran erfreuen, wie ein reicher alter Mann und gierige Manager nur noch verbrannte Erde hinterlassen.


Hamburgs Erde brennt seit den späten 00er Jahren. Da war Boldt nicht mal im Ansatz da und dessen Vorgänger haben teilweise noch mehr Schaden angerichtet. Und von Kühne hat man sich durch miserable Arbeit erst abhängig gemacht. Und zwar vor Boldt.
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Schön, dass für diese Nummer ordentlich Unruhe bei der SGE reinkam.
Hier im Forum hatte mal jemand geschrieben "der Watzke lacht sich heute noch einen Ast", dass er die Führungskräfte zweier direkter Konkurrenten da "reingelabert" hat
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greg schrieb:

Schön, dass für diese Nummer ordentlich Unruhe bei der SGE reinkam.
Hier im Forum hatte mal jemand geschrieben "der Watzke lacht sich heute noch einen Ast", dass er die Führungskräfte zweier direkter Konkurrenten da "reingelabert" hat


Dortmund war in den letzten 5 Jahren nur in einem Jahr auch nur im Ansatz ein direkter Konkurrent von uns. Und von Freiburg erst recht nicht.
Aber generell wird sich Watzke freuen, wenn die Unruhe nicht bei ihnen ist. Ganz ohne sportlichen Hintergedanken.
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Es geht nicht mehr nur um Facebook. Die selbe Scheisse liest man mittlerweile unter jeder Zeitung in der Kommentarspalte (mal vllt. Ausnahme taz oder gelegentlich ZON) und in allen anderen sozialen Medien.

Das ganze Feld wurde den Rechten überlassen, keiner widerspricht ihnen. Das Problem ist, dass diese Menschen irgendwann das Ganze eben nicht nur auf das Internet mehr beschränken werden, sondern dieses Verdrängen anderer Meinungen eben auch in politischen Debatten oder irgendwann auf der Straße erreichen wollen.

Mal schauen, wer dann da ist.

PS: Igitt. Jever.
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SGE_Werner schrieb:

Aber bei Facebook haben sich halt die 80 % Vernünftigen längst rausgezogen, weil es für sie zu anstrengend ist gegenzuhalten. Man geht lieber in die eigenen schönen Filterblasen, da ist es angenehmer



oder es gibt Menschen, die noch nie in FB waren und es einfach nicht wollen dort zu diskutieren.
Bei Dir klingt es ein bisschen vorwurfsvoll
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Tafelberg schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Aber bei Facebook haben sich halt die 80 % Vernünftigen längst rausgezogen, weil es für sie zu anstrengend ist gegenzuhalten. Man geht lieber in die eigenen schönen Filterblasen, da ist es angenehmer



oder es gibt Menschen, die noch nie in FB waren und es einfach nicht wollen dort zu diskutieren.
Bei Dir klingt es ein bisschen vorwurfsvoll


Von denen, die noch nie da drin waren, rede ich doch auch nicht.

Aber vor 3, 4 Jahren hast Du dort bei 100 Nazi-Kommentaren 50 Anti-Nazi-Kommentare gehabt, heute sind es 100:10. Und die 40, die da früher kommentiert haben, die sind weg.

Mal im übertragenen Sinne.

Aber dachte, dass das eigentlich klar ist, wenn ich das schreibe.