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Aachener_Adler

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Matzel schrieb:
Ich sehe da keine Mentalitätsprobleme, sondern lediglich eine große Differenz zwischen Worten und Taten!

Genau das Gefühl habe ich bei Skibbe auch immer mehr.

* Er verspricht Offensive und Pressing -- davon zu sehen sind höchstens Ansätze.
* Er lobt Caio zu Saisonstart überschwänglich und verspricht, ihn besser machen -- die Entwicklung ist ähnlich wie unter dem alten Trainer. Man müsste eher von Stagnation reden, während früher immer mal wieder ein (zugegeben kleiner) Entwicklungsschub kam.
* Der Rundumschlag gegen alle anderen erfolgt nicht in der internen Strategierunde, sondern öffentlich nach einer 0:4-Klatsche. Nun ja.
* Die Mannschaft ist konditionell schwach. Der Trainer behauptet das Gegenteil, aber was ich regelmäßig im Stadion sehe, zuletzt am Samstag, lässt keinen anderen Schluss zu.
* Skibbe gibt hohe Ziele am Saisonbeginn aus, aber jetzt ist auf einmal die Mannschaft viel zu schwach besetzt. Konnte er die Stärke am Anfang nicht richtig einschätzen oder ist er jemand, der einfach mal viel verspricht, ohne zu wissen, ob es zu halten ist? Beides nicht gut. Und glaubt er eigentlich, die Mannschaft zu stärken, indem er ihr immer wieder öffentlich vorhält, wie unfähig sie ist?!
* Er betont die Bedeutung von Jugendförderung, aber spielen die jungen Spieler? Nein! Sie spielen nie. Egal ob ein knapper Rückstand aufzuholen ist, ob bei 0:4 sowieso schon alles verloren ist, ob die Stammkräfte verletzt sind oder was auch immer -- unsere eigenen Leute sind nie gut genug und der Trainer schreit permanent nach Neuverpflichtungen. Trotz bereits übermäßig aufgeblähtem Kader.

Ich werde langsam zum Skibbe-Gegner. Seinen Kredit hat er langsam bei mir aufgebraucht. Er sollte erst mal wieder Erfolge vorweisen, bevor er laut Veränderungen bei anderen anmahnt. Und manchmal wäre es auch schön, wenn er sich bei Misserfolgen auch mal an die eigene Nase fassen würde.
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33 Punkte sind's dann doch noch geworden. Nach 7 Punkten aus den ersten 7 Fragen hatte ich schon befürchtet, als sturer Bremser zu enden...
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@Frankfurter-Bob: Moment mal. Keiner verbietet der Eintracht, sich zu verbessern. Selbstverständlich muss man sich immer verbessern. Aber all die Mannschaften, die meinen, sich durch Schuldenmachen in das vordere Drittel der Liga verbessern zu können, sind abgestürzt. Das muss man nicht nachmachen.

Eine langfristige, nachhaltige Verbesserung geht nur durch externe finanzielle Mittelzuflüsse (Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen) oder sonst nur ganz, ganz langsam aus eigener Kraft. Zeig mir Gegenbeispiele! Köln, Gladbach, Hannover, Nürnberg -- alle nicht erfolgreicher als wir beim Sturm auf die Europacupplätze, eher das Gegenteil. Wir haben nun mal keinen Milliardär im Hintergrund, der mal kurzerhand eine Handvoll Spieler der 4-8 Mio-Klasse kauft, wo es dann völlig egal ist, ob ein 5-Mio-Einkauf (so wie der brasilianische Wunderstürmer Wellington) floppt. Sooo falsch kann Bruchhagens Strategie nicht sein. Erst wenn Gladbach oder Köln uns dauerhaft überholen, mache ich mir Sorgen.
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Die Behauptung im kicker-Artikel, dass sich Bruchhagen mit dem "graue Maus"-Image abgefunden habe, ist doch Blödsinn. HB ist einfach realistisch genug, um zu sehen, dass die Mannschaften, die sich finanziell übernehmen, früher oder später abstürzen. Das kann man gerne den anderen überlassen, aktuell z.B. der Hertha.  

(Und auch Hannover muss nach dem finanziellen Kraftakt der letzten Jahre -- ohne nachhaltigen Erfolg! -- jetzt deutlich kleinere Brötchen backen.)

Seit Bruchhagen im Amt ist, haben wir im Schnitt in jedem Jahr eine andere Mannschaft in der Fernsehgelder-Rangliste überholt. Da kann man doch nicht so tun, als wäre das "Stillstand und Stagnation"...
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Mit ein bisschen Verzögerung meine Noten (ich war am Wochenende bei meiner Freundin; die ist wichtiger als Eintracht   ):

Ich beteilige mich nur an Notenthreads, wenn ich live im Stadion war. Das war ich in Leverkusen, allerdigs in Reihe 2, also ohne besonders tollen Überblick über das Spielfeld. Trotzdem ein paar Anmerkugen: einziger Spieler mit ordentlicher Leistung war für mich Alex Meier. Immer wieder undankbare Zweikämpfe (alleine gegen drei), und dabei sehr ordentliche Erfolgsquoten. Halbwegs okay noch Schwegler, aber Schuld an einem Gegentor. Spycher fand ich sehr, sehr enttäuschend (und ich bin einer, der ihn meist besser sieht als die Masse). Das Gerede mit Russ und Nationalmannschaft sollte sich hoffentlich auch vorerst erledigt haben.

In der zweiten Halbzeit fand sich die Leistung unter den gegebenen Bedingungen recht ordentlich. Klar: Leverkusen spielt nicht mehr 100%, aber an mangelndem Kampf hat es definitiv nicht gelegen. In der zweiten Halbzeit ging die Mehrzahl der Zweikämpfe an uns (im Gegensatz zur ersten Hälfte). "Wir woll'n euch kämpfen sehen" wurde erfüllt. Aber spielerisch war Leverkusen einfach eins bis zwei Nummern besser.
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Uph schrieb:
Allgemein das gerede, dass Eintracht aus dem Mittelmaß wollte. Natürlich auf kurz oder lang wünsche ich  mir das die Eintracht weiter oben spielt aber das diese Saison schon mehr als z.B. der 9. Platz nicht möglich ist war doch wohl jedem klar.

Nicht jedem, wenn du auf das Hinrunden-Tipspiel schaust...  

Aber inhaltlich gebe ich dir völlig recht: nach 33 Punkten in der Vorsaison, einem Trainerwechsel (mit damit verbundener Systemumstellung) und nachdem im Sommer durch einbrechende Sponsoreneinnahmen kein Geld für Transfers vorhanden war, sollte man den aktuellen Platz 9 als Erfolg werten. Ein Erfolg, den zumindest ich nicht so erwartet hatte.
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Bochum wird uns in dieser Saison nicht holen und wir die Dortmunder nicht. Da gilt dann nächste Saison: neue Saison, neues Glück. Dann zählen Spieltagsplatzierungen aus 09/10 nicht mehr, nur noch die Endtabelle. Also im Prinzip kann man's ab jetzt auf Hertha und Hannover beschränken, der Rest ist eher nette Spielerei.

Interessant dabei: Hannover spielt an den nächsten vier Spieltagen jeweils gegen Mannschaften aus der Top-6 der Liga. Die werden uns wohl erstmal in der Tabelle nicht überholen. Allerdings gibt's im Moment auch kein Team außer Dortmund, das sich zwischen uns und die schieben könnte. Mehr als 2 Punkte können wir so auch nicht pro Spieltag aufholen. Ich glaube, das gibt eine ganz enge Sachen zwischen uns und denen; das bleibt bis Saisonende spannend.
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legolasthai schrieb:
Stand bei 23 ausstehenden Spieltagen: [...]

Ich hoffe ich habe das Prinzip verstanden und daraufhin nach bestem Wissen und Gewissen korrekt kalkuliert????

Perfekt gemacht! Danke.
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Die Kurzzeiterfolge sind schon teilweise beeindruckend. Manchmal hält es sogar mehr als ein Jahr. Siehe Bochum:

* Winter 2001/02 übernimmt Peter Neururer den VfL Bochum als Zweitligist.
* Sommer 2002 Aufstieg in die erste Bundesliga
* Sommer 2004: der VfL Bochum erreicht den 5. Platz in der Abschlusstabelle der Saison 03/04 und spielt im Folgejahr UEFA-Cup.

Ich glaube nicht, dass das in den nächsten Jahren es nochmal irgendein Trainer in Bochum schafft.

* Sommer 2005: ABSTIEG.

Und da möchte ich dann nicht mehr tauschen wollen und hoffe, dass die Eintracht nie auf die Idee kommen wird, einen Neururer als Trainer zu verpflichten.
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Soooo rein negativ sehe ich Neururer nicht. Kurzfristig hat er immer Erfolg. Dass es nach einem Jahr den Bach runter geht, scheint allerdings genauso sicher wie das "Amen" in der Kirche.

Es müsste sich halt mal ein Verein trauen, Neururer für genau ein Jahr zu verpflichten und ihn dann auf jeden Fall zu entlassen, egal wieviele Plätze er das Team in dem Jahr nach vorne gebracht hat und egal, wieviele weniger schlaue Fans nach einer Weiterverpflichtung des angeblichen Supertrainers schreien...  
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ewigdabei schrieb:
und dann knausert Bruchhagen an Investitionen?

Ja. Weil das dicke Geld in der Champions League und nicht an den Kassenhäuschen im Stadion verdient wird. Willkommen in der Realität.

Zum Vergleich: Bayern München hat letztes Jahr in einer international mäßig erfolgreichen Saison rund 35 Mio EUR in der CL eingenommen. Das ist weit mehr als unser Gehaltsjahresetat. Und das sind nur die direkten Zahlungen der UEFA, nicht was sonst noch alles dranhängt.

Der Thread kann meiner Meinung nach zu.
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Interessant an der RWE-Geschichte ist, dass ausgerechnet die Stadt Dortmund einer der größeren Anteilseigner der RWE AG ist.  
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SGE_Werner schrieb:
bei einem weiterkommen wären die chancen nächste runde nicht die schlechtesten

Die Favoriten kommen ja heute erst dran. Hoffenheim, Werder, Schalke, und Bayern wir.
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Bei der letzten Frage stimmt doch alles! Uli H. wird erst kreidebleich vor Entsetzen, dann rot vor Wut und am Ende ärgert er sich schwarz.  
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Ich habe festgestellt, dass seine Spielberichte lesenswert sind. Im aktuellen Bericht zum Bayern-Spiel z.B. das klare Eingeständnis, dass Bayern im Endeffekt verdient gewonnen hat, weil sie deutlich mehr Torchancen hatten, es aber aus Eintracht-Sicht trotzdem verdammt ärgerlich ist, weil sich eine tolle Chance angeboten hat und man sie nicht nutzen konnte. So ähnlich sehe ich das auch. Ebenfalls interessant sind taktische Hinweise, z.B. dass Ochs die Aufgabe hatte, im Mittelfeld Schweinsteiger zu stören und er (Franz) Ochs dabei absichern musste.

Also: ich muss sagen, dass Maik Franz seit er bei uns ist bei mir sehr viele Pluspunkte gesammelt hat.
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@municadler: Wir gewinnen also auf jeden Fall, während Dortmund und Hannover vielleicht verlieren werden. Mangelnden Optimismus kann man dir jedenfalls nicht vorwerfen...
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Was möglich ist, wenn man auf das "aber das haben wir schon immer so gemacht!" nicht allzu viel Rücksicht nehmen muss, kann man u.a. in Hoffenheim sehen. Rangnick, Peters & Co wurden da von Hopp als fähige Leute eingestuft, man hat sie machen lassen, und der Erfolg gibt ihnen recht. Der DFB wollte Peters nicht ("Was wollen wir mit einem Hockey-Weltmeister-Trainer? Der hat doch keine Ahnung vom Fußball!"), Hopp hat ihn sofort genommen. Ich kann Hopp verstehen. In allen Interviews hat Peters auf mich einen ausgezeichneten Eindruck gemacht, egal ob es um Trainingslehre oder ums "Teambuilding" ging.

Sicher: an Hopps Millionen liegt's auch, dass Hoffenheim so nach oben geschossen ist, keine Frage, aber diverse andere Vereine haben auch schon viele Millionen ausgegeben, ohne dass nennenswert etwas dabei rausgekommen wäre. Hoffenheim hat gute, moderne Konzepte. Das kann ich auch dann zugeben, wenn ich den Verein nicht besonders mag. (Aber wer tut das schon?)

Vorsichtig sollte man dagegen sein, wenn's nur darum geht, Konzepte von anderen Sportarten 1:1 zu übernehmen. Man muss schon schauen, dass man die Experten findet, die wissen, warum man das eine oder andere in der Sportart X macht, und die erklären können, was davon auch auf Sportart Y übertragbar ist und was nicht. Ich bin kein Sportwissenschaftler und traue mir nicht zu, da fachkundig mitzureden. Aber ein "im American Football wird's genauso gemacht" für sich genommen ist mir als "Beleg" für Fehler im Fußball erstmal zu wenig.
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Das Update lässt sich unabängig von den drei Begegnungen heute schon machen. Wir liegen am 10. Spieltag 1 Platz vor Dortmund, 2 Plätze vor Hannover, 7 Plätze vor Bochum, 9 Plätze vor Berlin. Genauso viele Punkte haben wir jeweils gut gemacht.

Stand bei 24 ausstehenden Spieltagen:
* Dortmund noch 107 Punkte vor uns. (Im Durchschnitt der restlichen Saison müssten wir 4,5 Plätze vor denen liegen => eher unrealistisch.)
* Bochum jetzt 99,5 Punkte hinter uns. (Wir dürften uns 4,1 Plätze Rückstand im Schnitt leisten. Die holen uns nicht mehr.)
* Hannover noch 26,5 Punkte vor uns. Noch dreimal zwei Plätze vor denen und 21x direkt vor ihnen reicht zum Einholen. Das wird eine enge Kiste.
* Hertha 163,5 Punkte vor uns. Knapp 7 Plätze im Schnitt. Hertha holen wir nur ein, wenn die absteigen, und dann ist's eh egal, denn dann wäre Hertha für die nächsten Jahre eh kein direkter Konkurrent mehr. Aber wir kommen im Moment in Riesenschritten näher.
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Funker schrieb:
Pink_Elephant schrieb:
FC Basel hat Wessels verpflichtet    
Vom arbeitslosen Profi in die Europa League!Hut ab  

Ein gewisser Ex-Trainer von uns hat das doch auch geschafft.  
(Okay, von "freigestellt" zu Europa League, aber das ist fast das gleiche.)
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Zu den Hertha-Finanzen: interessant wird, was das Arbeitsgericht von der fristlosen Kündigung von Favre hält. Laut Zeitungsberichten geht's da immerhin um eine Million Euros, die ich eher Favre als der Hertha gönne. Solche unerwarteten Zusatzkosten durch einen Trainerwechsel ist genau das, was so ein Verein wie die finanziell eh schon angeschlagene Hertha noch braucht -- jedenfalls aus der Sicht der Konkurrenz.  

Prognose: man einigt sich auf einen Vergleich, d.h. Favres Pressekonferenz, in der er über seinen Noch-Arbeitgeber hergezogen ist, spart Hertha wohl (leider!) ein paar Euros. Schade. Die gehören möglichst hart bestraft, von mir aus auch gerne mit Abstieg, dafür, dass sie Geld ausgegeben haben, was sie erst in der Zukunft verdienen wollten, das ganze zum Nachteil von allen vernünftig wirtschaftenden Vereinen (an welchen denke ich da bloß? ).

Möge die Hertha (und in abgeschwächter Form auch Hannover 96) ein abschreckendes Beispiel für all diejenigen sein, die meinen, dass die Eintracht auf Pump "den Angriff nach oben wagen sollte". Sowas ist nicht nachhaltig: der Erfolg währt nur kurz, aber die Schulden bleiben auf Dauer. Auch die Eintracht-Historie bietet in der Vor-Bruchhagen-Ära genügend Anschauungmaterial, das jedem Fan, der nicht auf den Kopf gefallen ist, eine gesunde Skepsis gegen alle unrealistischen Versprechungen und gegen "kreative Finanztricksereien" einimpfen sollte.