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LDKler

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peter schrieb:  


SGE-URNA schrieb:
peter, der Preisbildungsprozess ist in der Schweiz nicht anders als in Deutschland. Er ist in erster Linie eine Funktion von Angebot und Nachfrage, Wettbewerb und von unten gedeckelt durch Herstellungskosten. Wenn also nun die Löhne nach oben gehen, zieht das Leute an, was die Mieten steigen lässt. Der Pizzamann muss also durch seinen Preis sowohl die hohe Miete, als auch vergleichsweise hohe Personalkosten decken. Deswegen kostet die Pizza mehr als in Frankfurt. Er kann aber nicht verlangen, was er will, weil der der Pizzamann um die Ecke und der 2 Strassen weiter seine Wettbewerber sind. Das Steuerniveau spielt da eine recht periphäre Rolle.


das steuerniveau spielt dahingehend eine rolle, dass die leute mehr geld zum ausgeben haben. und das wirkt sich natürlich auf preise aus, innerhalb der üblichen regeln einer marktwirtschaft, das ist schon klar. um bei deinem beispiel mieten zu bleiben, es ist ja auch in deutschland so, dass die höchsten mieten dort aufgerufen werden (können) wo am meisten verdient wird und das ist natürlich regional unterschiedlich.


sollte frankfurt die europäische bankenhauptstadt werden, dann werden die zugereisten gutverdiener zwangsläufig das preisgefüge heben. so wie in anderen städten, in denen menschen wegziehen, die mieten zumeist stabil sind oder fallen. angebot und nachfrage orientieren sich immer und überall am kaufkraftvolumen.


ich wollte das gar nicht kiritisieren, ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es so ist. und deshalb kostet eine pizza in zürich mehr als in frankfurt und in frankfurt mehr als in offenbach.

peter, die Symptome, die du beschreibst, sind richtig. Die Kausalität, die du vorgibst, widerspricht schlicht jeder konventionellen volkswirtschaftlichen Theorie. Anders gesagt, "you are right for the wrong reason". Gemaess elementarer VWL (egal, welcher Couleur) hängt das allgemeine Preisniveau von der gesamten Geldmenge ab. Weder senken Steuern diese, noch erhöhen sie sie. Sie verteilen um.

Produzenten passen ihre Preise nicht an, weil sie glauben, du kannst mehr bezahlen. Ich würde behaupten, die relative Marge eines Zürcher Pizzabäckers ist ähnlich zu der eines FFM Pizzabäckers, nur hat er eben wesentlich höhere Produktionskosten. Mieten in attraktiven Wohngegenden sind nicht deshalb hoch, weil die Leute sie bezahlen können, sondern weil der attraktive Wohnraum idR knapp ist und die entsprechende Nachfrage hoch.

Insgesamt stellt sich einfach ein anderes Gleichgewicht aus Preisen und Löhnen (die nichts anderes sind als Preise für Arbeit) ein.

So, ich würde das ja gern in einem eigenen Thread behandeln, da hier OT, aber soclh hanebüchene esoterische volkswirtschaftliche Missverständnisse kann ich leider nicht unkommentiert lassen.
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SGE-URNA schrieb:

Gemaess elementarer VWL (egal, welcher Couleur) hängt das allgemeine Preisniveau von der gesamten Geldmenge ab.

Das stimmt nur halb, ausschlaggebend für das Preisniveau ist die nachfragewirksame Geldmenge, nicht die absolute. Ein Fakt, der in der jetzigen VWL (egal, welcher Couleur) gerne unterschlagen wird.

SGE-URNA schrieb:

Weder senken Steuern diese, noch erhöhen sie sie. Sie verteilen um.

Auch das ist ein Irrglaube der VWL:
Natürlich haben Steuern Auswirkungen auf die Geldmenge, zum einen auf die nachfragewirksame Geldmenge, denn je größer die Umverteilung von oben nach unten ist, desto größer wird logischerweise die nachfragewirksame Geldmenge (die Sparquote einkommensschwacher Schichten ist ja niedriger, wie die der Gutverdiener).

Anderseits können Steuern aber auch Auswirkungen auf die absolute Geldmenge haben, und zwar dann, wenn zu wenig Umverteilung von oben nach unten stattfindet. Durch die zunehmende Einkommens- und die daraus resultierende Vermögenskonzentration in einem solchen Fall erhöht sich der Druck auf die unteren Schichten, (mehr) Schulden zu machen, was zu einem Geldmengenwachstum führt.
Musterbeispiel für letzteren Fall war die von staatlicher Steuer- und Ausgabensenkungspolitik verursachte und immer weiter befeuerte Entwicklung der Privatverschuldung (und der damit einhergehenden Geldmengenausweitung) in den USA von Beginn der Achtzigerjahre bis zum Platzen der Schuldenblase 2008.
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Spielmacher71 schrieb:  


Xaver08 schrieb:
und selbst in den 90ern sind sie von m walking an die wand gespielt worden....


Ich habe sie damals live auf dem Bizarre Festival erlebt und das war absolut top! Ich war damals absoluter New Model Army-Fan! Mit Klassikern wie 51st State, Purity, Green and Gray oder Here comes the War gespickt und derartige Songs die sich eingeprägt haben, können und konnten sie leider nicht mehr aufwarten. Kein Album konnte mich danach noch überzeugen. Bis auf 2 bis 3 gute Songs, waren aber die Totalausfaelle leider in der Überzahl!

definitiv richtig, daß die musik von new model army von heute nicht mit dem zu vergleichen ist, was sie damals gemacht haben, ihr auftritt auf dem burg herzberg vor 1,5 monaten nur noch ein müder abklatsch von früher.

ich habe sie in neu-isenburg (mitte der 90er?) gesehen mit m walking als vorgruppe und m walking hat bei diesem auftritt new model army definitiv an die wand gespielt.
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Ich habe sie nie live gesehen und kann deswegen nichts zur ihrer Auftritten sagen, aber egal wie bleibt festzuhalten, dass "here comes the war" einer der besten Songs überhaupt ist. Musikalisch und von seiner Aussage.
Und er ist nach über 20 Jahren aktueller denn je. Schaut man sich das Video an, glaubt man sich in Aleppo und auch sonst ist die Welt heute keinen Schritt weiter. Put out the lights on the Age of Reason - heute so wa(h)r, wie damals.
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LDKler schrieb:

http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/126013?page=9#4585058


DBecki schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:  


DBecki schrieb:
Haben Fabian, Chandler und Oczipka jetzt noch Steigerungspotential oder spielen sie am Limit?


Wenn man ein Kovac hat, kann man nen Limit auch nach oben verschieben.


Das wäre nen Traum. Wenn jetzt noch Oczipka oder Chandler nen Tor schießen würden, dann hätten sie ein Quantensprung gemacht.


Das wäre dann jetzt wohl der Quantensprung ^^

Ein Quantensprung ist aber eine zieeeeemlich winzige Zustandsänderung (von einem quantenmechanischen Zustand zu einem anderen)
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Kanshi schrieb:  


LDKler schrieb:http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/126013?page=9#4585058


DBecki schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:  


DBecki schrieb:
Haben Fabian, Chandler und Oczipka jetzt noch Steigerungspotential oder spielen sie am Limit?


Wenn man ein Kovac hat, kann man nen Limit auch nach oben verschieben.


Das wäre nen Traum. Wenn jetzt noch Oczipka oder Chandler nen Tor schießen würden, dann hätten sie ein Quantensprung gemacht.


Das wäre dann jetzt wohl der Quantensprung ^^


Ein Quantensprung ist aber eine zieeeeemlich winzige Zustandsänderung (von einem quantenmechanischen Zustand zu einem anderen)

In der Tat, aber wenn die Zustandsänderung von Veh zu Kovac ist, dann reicht das schon, um mich zufrieden zu machen!
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http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/126013?page=9#4585058

DBecki schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:  


DBecki schrieb:
Haben Fabian, Chandler und Oczipka jetzt noch Steigerungspotential oder spielen sie am Limit?


Wenn man ein Kovac hat, kann man nen Limit auch nach oben verschieben.


Das wäre nen Traum. Wenn jetzt noch Oczipka oder Chandler nen Tor schießen würden, dann hätten sie ein Quantensprung gemacht.

Das wäre dann jetzt wohl der Quantensprung ^^
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Endlich wieder jemand, der Ecken schießen kann. Mustergültige Verwertung dann von Vater Abraham.

Psychologisch echt mieser Zeitpunkt für den FCI.
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SGE_Werner schrieb:

Psychologisch echt mieser Zeitpunkt für den FCI.

hahaha, ja in der Tat. Und es tut mir auch so leid für die Schanzer ....

oder lass mich überlegen, nee, doch nicht!
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Ich werde mich, wenn nichts dazwischen kommt, morgen mal auf die Reise aus dem LDK nach Frankfurt machen. Sonst noch wer am Start?
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DougH schrieb:  


Das hier noch ein Gesetz aus den 70ern angewendet wird ist grotesk!

Bevor mal wieder aus Mumpitz eine Legende, und aus einer Legende letztlich besorgte Wahrheit wird:

Es handelt sich dabei um eine journalistische Selbstverpflichtung. Nicht um ein Gesetz. Von der Presse für die Presse.
Nicht dass Merkel alsbald auch dafür vor der Semperoper wieder mal am Galgen baumeln muss.

Wenn Du heute übrigens noch zufällig arbeiten gegangen bist:
Deine Kündigungsfristen stehen im BGB. Das ist 120 Jahre alt.
Da ist in den Dreißigern bis auf kleinere Ausnahmen nicht mal die Alte Rechte dran. Warum Euch Neuen also jetzt schon 40 Jahre zuviel sind, erschließt sich mir nicht.
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Misanthrop schrieb:

Nicht dass Merkel alsbald auch dafür vor der Semperoper wieder mal am Galgen baumeln muss.

Ich habe mir das letztens mal Montags live in Dresden angetan, so rein Interesse halber: Oh man war das erbärmlich. Vielleicht maximal 3000 Leutchen, viele davon erkennbar sozialschwach, sind mehr oder minder motiviert durch die Stadt gezogen. Mich hat die Vorstellung beruhigt, trotz allem Hype ist Pegida/AfD erkennbar eine Minderheitenposition.
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Misanthrop schrieb:

Bevor mal wieder aus Mumpitz eine Legende, und aus einer Legende letztlich besorgte Wahrheit wird:


Es handelt sich dabei um eine journalistische Selbstverpflichtung. Nicht um ein Gesetz. Von der Presse für die Presse.
Nicht dass Merkel alsbald auch dafür vor der Semperoper wieder mal am Galgen baumeln muss.


Wenn Du heute übrigens noch zufällig arbeiten gegangen bist:

Jetzt war ich doch verärgert, da mein Flieger einiges an Verspätung aufweist, nun nach dieser Leseschwäche, hat sich das schnell wieder gelegt.
Dass es keine "gesetzliche Regelung" darstellt erklärt sich ja in Absatz 3+4.  

Wenn er zufällig heute noch arbeiten gehen tut tun tut
Kann er nicht schon längst wieder daheim, hmmm, nein...
...zufällig fliegt er erst, so hofft er noch...und wenn er dann wieder da, dann lässt er gerne...

Wie, werte Kanzlerin wurde von ihren eigenen Landsleuten???, hier am Airport läuft n24 aber die berichten nixxx???
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DougH schrieb:

Wenn er zufällig heute noch arbeiten gehen tut tun tut

Nichtmal Grammatik können die guten deutschen Rechten richtig:
Korrekt müsste es heißen:

Wenn er zufällig heute noch arbeiten gehen tut tun tut tun getan hat

Da hat wohl einer in der Schule beim Onkel Hotte zu wenig aufgepasst!
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LDKler schrieb:

soziale Markwirtschaft.

Bleibt die Frage wer und wie man heutzutage das "sozial" noch definiert.
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Spielmacher71 schrieb:  


LDKler schrieb:
soziale Markwirtschaft.


Bleibt die Frage wer und wie man heutzutage das "sozial" noch definiert.

Die Definition erfolgt über die Wahlurne, gestern zum Beispiel.
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Danke dir die Erläuterung. Aber ist das nicht quasi schon das Grundprinzip wirtschaftlichen Handelns?
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Spielmacher71 schrieb:

Danke dir die Erläuterung. Aber ist das nicht quasi schon das Grundprinzip wirtschaftlichen Handelns?

Nein, denn im Kapitalismus kann es neben der Renditeorientierung durchaus moralische Prinzipien geben, die der Renditeorientierung gegenüberstehen und diese begrenzen, so z. B. Umweltvorschriften, Sozialstandards, auskömmliche Löhne, etc. Dieser beschränkte Kapitalismus nennt sich soziale Markwirtschaft.
Die Ideologie des Ökonomismus hingegen ist die moralische Legitimation eines schrankenlosen Turbokapitalismus.
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LDKler schrieb:  


friseurin schrieb:
Wenn ein Abgehängter ständig zu hören bekommt, dass für die Lösung seiner Probleme kaum oder kein Geld vorhanden ist, aber binnen zehn Jahre zig Milliarden nach Griechenland verschwinden und nun Flüchtlinge aufgenommen werden, die nun doch einen guten Batzen Geld kosten, ist es ein Stück weit nachvollziehbar, dass sich da etwas Frust entlädt, etwa in Form einer Stimme für die AfD.


friseurin schrieb:
Grüne, Linke, SPD, CDU. Rente mit 63 und Mindestlohn sowie die Bewältigung der Flüchtlingskrise sind aus meiner Sicht ganz klar links.


Aha, in den letzten Jahren wurde also nur noch linke Politik gemacht, die den kleinen Mann mit Wohltaten überhäufte?
Woher kommen denn dann plötzlich die 20% Abgehängten, die aus Protest dagegen, dass für sie kein Geld da ist, AfD wählen?


Bemerkst du eigentlich nicht diesen eklatanten, logischen Widerspruch in deiner Argumentation?


Außerdem finde ich es schade, dass du nicht auf meinen Beitrag zur ökonomistisch/neoliberalen Mainstreampolitik eingegangen bist, aber trotzdem weiterhin bei deiner Behauptung bleibst, die Mainstreampolitik sei linksgeprägt. Was soll das?


Und übrigens, Mindestlohn und Rente mit 67 mindern allenfalls die schlimmsten Folgen der auf Wettbewerbsfähigkeit und Konzernrenditen fixierten Mainstreampolitik der letzten Jahrzehnte ein ganz klein wenig. Mehr nicht.

Ich bin vor ein paar Wochen auf einen deiner Beiträge eingegangen und wenn ich mich recht erinnere, kam von dir bislang nichts zurück.
Mal abgesehen davon bin ich letztes Jahr häufiger auf deine Beiträge eingegangen, in denen mMn viel Undurchdachtes drinsteht.

Rente mit 63 und Mindestlohn sind linke Ideen. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist ebenfalls nicht gerade als konzernfreundlich zu bezeichnen.
Aber hey, die Parteien betreiben ja eine neoliberale Politik. Woran machst du das denn fest?
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friseurin schrieb:

LDKler schrieb:  


friseurin schrieb:
Wenn ein Abgehängter ständig zu hören bekommt, dass für die Lösung seiner Probleme kaum oder kein Geld vorhanden ist, aber binnen zehn Jahre zig Milliarden nach Griechenland verschwinden und nun Flüchtlinge aufgenommen werden, die nun doch einen guten Batzen Geld kosten, ist es ein Stück weit nachvollziehbar, dass sich da etwas Frust entlädt, etwa in Form einer Stimme für die AfD.


friseurin schrieb:
Grüne, Linke, SPD, CDU. Rente mit 63 und Mindestlohn sowie die Bewältigung der Flüchtlingskrise sind aus meiner Sicht ganz klar links.


Aha, in den letzten Jahren wurde also nur noch linke Politik gemacht, die den kleinen Mann mit Wohltaten überhäufte?
Woher kommen denn dann plötzlich die 20% Abgehängten, die aus Protest dagegen, dass für sie kein Geld da ist, AfD wählen?


Bemerkst du eigentlich nicht diesen eklatanten, logischen Widerspruch in deiner Argumentation?

Mich interessiert die Erklärung für deine widersprüchlichen Aussagen immer noch:
Wenn in den letzten Jahren nur noch linke Politik gemacht wurde, die Wohltaten wie Mindestlohn, Rente mit 63 usw ans Volk verteilt hat, warum regen sich die AfD-Wähler dann auf, dass für sie kein Geld da gewesen wäre, für Flüchtlinge jetzt aber schon. Das passt doch nicht zusammen???
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WuerzburgerAdler schrieb:

http://www.wissen.de/fremdwort/oekonomistisch


Bitte.

Upps...war mir in dem Zusammenhang nicht geläufig. Ich hätte das jetzt eher als Kritik am Kapitalismus verstanden.

"In der marktkritischen Wahrnehmung steht Kapitalismus für ein ausschließlich an einer kapitalistischen Rationalität orientiertes Denken, das auf Profit und die optimierte Verwertung der eingesetzten Produktionsmittel abzielt, ohne dabei Aspekte der Nachhaltigkeit, der Ethik und möglicher sozialer Verwerfungen zu berücksichtigen."

Inwiefern besteht dann ein Unterschied von Ökonomismus und Kapitalismus?
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Spielmacher71 schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:http://www.wissen.de/fremdwort/oekonomistisch


Bitte.


Upps...war mir in dem Zusammenhang nicht geläufig. Ich hätte das jetzt eher als Kritik am Kapitalismus verstanden.


"In der marktkritischen Wahrnehmung steht Kapitalismus für ein ausschließlich an einer kapitalistischen Rationalität orientiertes Denken, das auf Profit und die optimierte Verwertung der eingesetzten Produktionsmittel abzielt, ohne dabei Aspekte der Nachhaltigkeit, der Ethik und möglicher sozialer Verwerfungen zu berücksichtigen."


Inwiefern besteht dann ein Unterschied von Ökonomismus und Kapitalismus?

http://www.mem-wirtschaftsethik.de/oekonomismus/

Daraus
"Ökonomismus ist ... der mehr oder minder ausdrückliche Versuch, das Eigeninteressestreben des Homo oeconomicus zum Moralprinzip (zum Prinzip des Richtigen) zu erheben. Es ist der Glaube, dass die »freie« (ungehemmte) Entfaltung der Marktmächte dem Wohle aller diene (Marktgläubigkeit). »Vernünftig ist, was rentiert« – so hatte Max Frisch das Motto des Ökonomismus in entlarvender Absicht auf den Punkt gebracht.

Der Ökonomismus billigt und unterstützt legitimatorisch jede Form der Ökonomisierung der Lebensverhältnisse (»ökonomischer Imperialismus«) und trägt so zur Zerstörung gemäßigter, eingebetteter Formen der Marktwirtschaft bei. Häufig ist von »Neoliberalismus« die Rede, obwohl dies nicht ganz präzise ist, da der Ökonomismus eine Ethik ohne Moral ist (er billigt ja das Prinzip Eigeninteresse), der Neoliberalismus hingegen eine moralische Pflicht kennt: nämlich sich dafür einzusetzen, dass überall Wettbewerb herrscht."
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Entgegen vielen Beteuerungen und Beschimpfungen, wird in untenstehendem Link vom heutigen MOMA etwas ganz anderes erzählt.
Dass man keine Lust hat mit 4,58% in der Regierung mitzuarbeiten, dürfte allerdings auch klar sein.
Ich frage mich jedoch, wie es die AfG geschafft hat, 10% Wähler mehr an die Urnen zu bekommen und vor allen Dingen, wo kamen diese dummen, dummen Wähler alle her?
Kamen die geradewegs aus dem Urwald? Nein,
diese dummen, dummen Wähler kamen von all den anderen demokratischen Parteien, wie SPD, CDU, DIE LINKE, DIE GRÜNE, FDP und man höre, vorhin in Phoenix, eine Grünensprecherin:
"Alle demokratischen Parteien haben verloren".

Oha, dann ist die NPD also auch eine demokratische Partei?

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/videos/afd-vize-von-storch-spricht-vom-ende-der-aera-merkel-100.html
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stormfather3001 schrieb:

"Alle demokratischen Parteien haben verloren".


Oha, dann ist die NPD also auch eine demokratische Partei?

Du kennst den inhaltlichen Unterschied zwischen den Aussagen:

  • alle demokratischen Parteien haben verloren
  • alle Parteien, die verloren haben, sind demokratisch
???
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@skyeagle
Ja, werde deinen Vorschlag aufgreifen, die Diskussion anderweitig fortzusetzten, da hier OT.

Nur ein Punkt hier noch zu @URNAs Beitrag:
Du hast recht, neoliberal trifft es nicht 100%, der richtige Ausdruck für diese Politik ist eigentlich ökonomistisch. Nur leider kennt den Begriff und seine Bedeutung fast niemand.
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LDKler schrieb:  


friseurin schrieb:
Wenn ein Abgehängter ständig zu hören bekommt, dass für die Lösung seiner Probleme kaum oder kein Geld vorhanden ist, aber binnen zehn Jahre zig Milliarden nach Griechenland verschwinden und nun Flüchtlinge aufgenommen werden, die nun doch einen guten Batzen Geld kosten, ist es ein Stück weit nachvollziehbar, dass sich da etwas Frust entlädt, etwa in Form einer Stimme für die AfD.


friseurin schrieb:
Grüne, Linke, SPD, CDU. Rente mit 63 und Mindestlohn sowie die Bewältigung der Flüchtlingskrise sind aus meiner Sicht ganz klar links.


Aha, in den letzten Jahren wurde also nur noch linke Politik gemacht, die den kleinen Mann mit Wohltaten überhäufte?
Woher kommen denn dann plötzlich die 20% Abgehängten, die aus Protest dagegen, dass für sie kein Geld da ist, AfD wählen?


Bemerkst du eigentlich nicht diesen eklatanten, logischen Widerspruch in deiner Argumentation?


Außerdem finde ich es schade, dass du nicht auf meinen Beitrag zur ökonomistisch/neoliberalen Mainstreampolitik eingegangen bist, aber trotzdem weiterhin bei deiner Behauptung bleibst, die Mainstreampolitik sei linksgeprägt. Was soll das?


Und übrigens, Mindestlohn und Rente mit 67 mindern allenfalls die schlimmsten Folgen der auf Wettbewerbsfähigkeit und Konzernrenditen fixierten Mainstreampolitik der letzten Jahrzehnte ein ganz klein wenig. Mehr nicht.

Ich bin vor ein paar Wochen auf einen deiner Beiträge eingegangen und wenn ich mich recht erinnere, kam von dir bislang nichts zurück.
Mal abgesehen davon bin ich letztes Jahr häufiger auf deine Beiträge eingegangen, in denen mMn viel Undurchdachtes drinsteht.

Rente mit 63 und Mindestlohn sind linke Ideen. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist ebenfalls nicht gerade als konzernfreundlich zu bezeichnen.
Aber hey, die Parteien betreiben ja eine neoliberale Politik. Woran machst du das denn fest?
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friseurin schrieb:

die Parteien betreiben ja eine neoliberale Politik. Woran machst du das denn fest?

In den letzten 20 Jahren:

  • wurden die Unternehmenssteuern, die Kapitalertragssteuer, die Erbschaftssteuer und der Spitzensteuersatz gesenkt, die Vermögenssteuer abgeschafft
  • stieg die Belastung von Normalverdienern durch die kalte Progression und die Mehrwertsteuererhöhung
  • wurde die Lebensarbeitszeit verlängert (Rente mit 67, die nur für ganz wenige wieder ausgesetzt wurde = die mit 45 Beitragsjahren)
  • wurde das Rentenniveau kontinuierlich abgesenkt (und wird es weiter)
  • wurde Hartz IV eingeführt sowie die Zumutbarkeitsregeln für die Annahme von minderwertigen Jobs verschärft, was in Folge die Löhne auf breiter Front stagnieren lies
  • wurde die massenhafte Ausbeutung von Arbeitnehmern durch Leih- und Zeitarbeit sowie Werkvertragsmodelle und Scheinselbständigkeit ermöglicht
  • wurde der Abeitgeberbeitrag zur GKV eingefroren sowie Zuzahlungen der Versicherten massiv ausgeweitet und der Leistungskatalog reduziert
  • wurden die Ausgaben für die Infrastruktur massiv zurückgefahren
  • wurden kommunale Gebühren und Eintrittsgelder in öffentliche Einrichtungen immer weiter erhöht
  • wurde der soziale Wohnungsbau nahezu vollständig eingestellt und bestehende Sozialwohnungen veräußert
  • wurde mit Riester der Versicherungsindustrie massiv Staatszuschüsse zugeschoben
  • wurden mit Milliarden Banken und die dort angelegten Großvermögen gerettet
  • wurde die Neuansiedlung von Industriebetrieben (insb. in Ostdeutschland) massiv subventioniert
  • wurden die Kosten des Atomausstiegs für die Konzerne gedeckelt
  • hat man mit Änderung des EEG hin zu Ausschreibungsmodellen die Energiewende weg von den Bürgern zurück in Konzernhand gegeben
  • hat man den Abgas-Manipulationen der Autoindustrie viele Jahre offenen Auges zugesehen
  • muss die Kohleindustrie weiterhin nicht für die von ihr maßgeblich mitverursachten Folgen des Klimawandels zahlen
  • können Pharmafirmen die Preise neuer Medikamente weiterhin selbst festlegen
  • stehen die Renditeinteressen der Fleischindustrie weiterhin über dem Wohl der Tiere
und und und und, man kann diese Aufzählung beliebig weiterführen, aber hey, die Parteien betreiben ja eine linke Politik.
WuerzburgerAdler schrieb:

Wenn du so schlau bist, hättest du die Behörden ja rechtzeitig warnen können.

Wenn Merkel so schlau gewesen wäre, dann hätte sie den Spruch erst dann gebracht, wenn die Sicherheitsbehörden wenigstens HALBwegs auf den Ansturm vorbereitet wären.
Und wenn selbst das nicht reicht, dann schaut man nach Schweden, wie die das machen. Hat sie im Grunde ja auch, indem sie die Grenzen praktisch schloss, nur halt in der Türkei. "Danke" dafür, dass Sie zu feige waren, die eigenen Grenzen zu schließen und stattdessen mit Erdogan einen Deal eingingen.

WuerzburgerAdler schrieb:

Sorry, das hast du natürlich gesagt. Du hast geschrieben, dass viele unserer Probleme mit dem Geld, was wir jetzt mehr haben, hätten gelöst werden können, wenn es nicht die Flüchtlinge gegeben hätte.

Nein, das habe ich nicht. Du zitierst sogar, was ich gesagt habe und drehst es trotzdem um.
Es geht wie folgt: schwer, schwerer, am schwersten und NICHT "locker lösbar, schwerer, am schwersten"

Wenn ein Abgehängter ständig zu hören bekommt, dass für die Lösung seiner Probleme kaum oder kein Geld vorhanden ist, aber binnen zehn Jahre zig Milliarden nach Griechenland verschwinden und nun Flüchtlinge aufgenommen werden, die nun doch einen guten Batzen Geld kosten, ist es ein Stück weit nachvollziehbar, dass sich da etwas Frust entlädt, etwa in Form einer Stimme für die AfD.
Man muss die Partei selbst ja nicht mögen, aber sollte sich in den Wähler hineinversetzen, bevor man das Phänomen mit "Fremdenfeindlichkeit" und "Islamophobie" zu erklären versucht.
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friseurin schrieb:

Wenn ein Abgehängter ständig zu hören bekommt, dass für die Lösung seiner Probleme kaum oder kein Geld vorhanden ist, aber binnen zehn Jahre zig Milliarden nach Griechenland verschwinden und nun Flüchtlinge aufgenommen werden, die nun doch einen guten Batzen Geld kosten, ist es ein Stück weit nachvollziehbar, dass sich da etwas Frust entlädt, etwa in Form einer Stimme für die AfD.


friseurin schrieb:

Grüne, Linke, SPD, CDU. Rente mit 63 und Mindestlohn sowie die Bewältigung der Flüchtlingskrise sind aus meiner Sicht ganz klar links.

Aha, in den letzten Jahren wurde also nur noch linke Politik gemacht, die den kleinen Mann mit Wohltaten überhäufte?
Woher kommen denn dann plötzlich die 20% Abgehängten, die aus Protest dagegen, dass für sie kein Geld da ist, AfD wählen?

Bemerkst du eigentlich nicht diesen eklatanten, logischen Widerspruch in deiner Argumentation?

Außerdem finde ich es schade, dass du nicht auf meinen Beitrag zur ökonomistisch/neoliberalen Mainstreampolitik eingegangen bist, aber trotzdem weiterhin bei deiner Behauptung bleibst, die Mainstreampolitik sei linksgeprägt. Was soll das?

Und übrigens, Mindestlohn und Rente mit 67 mindern allenfalls die schlimmsten Folgen der auf Wettbewerbsfähigkeit und Konzernrenditen fixierten Mainstreampolitik der letzten Jahrzehnte ein ganz klein wenig. Mehr nicht.
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Haliaeetus schrieb:

Aber ich finds schon geil, wenn mir die Dortmunder sagen "Ja leck mich, so muss dat laufen. Da war 90 Minuten Rambazamba. So ne Stimmung würde ich mir bei uns auch mal wünschen"
Klar ist das nicht immer so, aber im Frühjahr war das praktisch der Wortlaut.

Gut, dass du dieses Spiel ansprichst. "Nicht immer so" ist eine kleine Übertreibung - "fast nie so" würde es eher treffen.

Es bleibt aber eine Tatsache, dass dieser Support (wie auch in manch anderen Spielen) genau derjenige war, der das Stadion zu einem Hexenkessel und zu einer nur schwer einzunehmenden Heimstätte macht. Laut, absolut spielbezogen, frenetisch, unterstützend, aufpeitschend, mitreißend. Da braucht es keine Dauergesänge, keine hohlen Parolen, da wird das Spiel beobachtet und jede Aktion gefeiert, unterstützt, applaudiert, da geht dann das gesamte Stadion mit und die Spieler da unten können gar nicht anders als Laufen und Kämpfen.

Muss ja nicht in jedem Spiel so extrem sein, das wird man gegen Ingolstadt kaum hinbekommen. Aber von der Intention und der Methodik genau das richtige.

Also - die Kurve kann auch das - wenn sie will. Sie will bloß oft nicht. Oder halt was anderes. Sich selbst feiern.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Gut, dass du dieses Spiel ansprichst. "Nicht immer so" ist eine kleine Übertreibung - "fast nie so" würde es eher treffen.


Es bleibt aber eine Tatsache, dass dieser Support (wie auch in manch anderen Spielen) genau derjenige war, der das Stadion zu einem Hexenkessel und zu einer nur schwer einzunehmenden Heimstätte macht. Laut, absolut spielbezogen, frenetisch, unterstützend, aufpeitschend, mitreißend. Da braucht es keine Dauergesänge, keine hohlen Parolen, da wird das Spiel beobachtet und jede Aktion gefeiert, unterstützt, applaudiert, da geht dann das gesamte Stadion mit und die Spieler da unten können gar nicht anders als Laufen und Kämpfen.


Muss ja nicht in jedem Spiel so extrem sein, das wird man gegen Ingolstadt kaum hinbekommen. Aber von der Intention und der Methodik genau das richtige.


Also - die Kurve kann auch das - wenn sie will. Sie will bloß oft nicht. Oder halt was anderes. Sich selbst feiern.

Volle Zustimmung, genau so isses!
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PS: Ich rechne mit einem Erdrutschsieg für die AfD weit oberhalb der Umfrageergebnisse, vermutlich wird sie auch stärkste Partei werden. Lustig wird's, wenn die einzig rechnerische Koalition ohne AfD rot-rot-schwarz wird.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Mal gucken, wie viele Bürger sich in MV für die totale Wirtschaftspartei entscheiden

Der Werner hat sehr ,sehr gute Ausführungen im Hinblick auf diese Wahl  gemacht.

ich empfehle    , es aufmerksam zu lesen ,  

Man könnte zu dem Ergebnis kommen , daß   sich ein geringer teil der unzufriedenen Bürger nicht "für" eine "totale Wirtschaftspartei " ,sondern eigentlich "gegen " ganz was anderes entscheiden ................

Und Werner hat auch relativ viel dazu geschrieben ,warum es  so ist.

Da liegt der Hase im Pfeffer begraben
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Dirty-Harry schrieb:

Man könnte zu dem Ergebnis kommen , daß   sich ein geringer teil der unzufriedenen Bürger nicht "für" eine "totale Wirtschaftspartei " ,sondern eigentlich "gegen " ganz was anderes entscheiden

Völlig richtig, nur am Ende bekommen sie ja trotzdem ihre "totale Wirtschaftspartei" mit allen damit verbundenen negativen Konsequenzen für den Normalbürger, also mehr arbeiten, länger arbeiten, geringere Löhne, weniger Sozialleistungen, etc. etc.
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LDKler schrieb:

ökonomistisch/neoliberal.

Was meinst du damit? Ich kann nichts mit diesen Begrifflichkeiten anfangen.
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Spielmacher71 schrieb:  


LDKler schrieb:
ökonomistisch/neoliberal.


Was meinst du damit? Ich kann nichts mit diesen Begrifflichkeiten anfangen.

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96konomismus#.C3.96konomismus_als_Gesellschaftskritik
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/oekonomismus/

Zu was die ökonomistisch/neoliberale Politik der strikten und alleinigen Ausrichtung auf Wettbewerbsfähigkeit und Renditemaximierung geführt hat (und weiter führt) ist in folgendem Kommentar treffend beschrieben:
http://www.berliner-zeitung.de/kommentar-zur-wettbewerbsfaehigkeit-ein-raeuberisches-prinzip--243670

Und weil für die sogenannten Parteien der Mitte das Prinzip der Wettbewerbsfähigkeit alternativlos ist, bleibt dem davon gebeutelten Bürger nur noch die Möglichkeit, rechts- oder linksaußen zu wählen, um sich dagegen zu wehren. Eine echte Partei der Mitte, die für die klassische soziale Markwirtschaft steht, gibt's ja leider nicht mehr.